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Wie Trump die USA in die Isolation führt

Wie Trump die USA in die Isolation führt
(AFP/jim Watso)

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Seine endgültige Entscheidung will der US-Präsidnet noch kundtun. Doch der Austritt der Vereinigten Staaten aus dem Klimaabkommen scheint ausgemacht. Das ist keine gute Nachricht für die Welt. Besonders desaströs ist sie aber für die USA selber - ein Kommentar.

Jetzt hat er die Entscheidung offensichtlich vollzogen. Das berichten US-Medien. Der offizielle Vollzug soll in den nächsten Tagen vermeldet werden.Ein Mann und seine persönlichen Vorstellungen drohen den weltweiten Klima-Deal auseinanderbrechen zu lassen. Trump geht davon aus, dass der Klimawandel eine Erfindung der Chinesen ist, um den Amerikanern und ihrer Wirtschaft zu schaden.

Trumps China-Klima-Geschwurbel:

Solches Denken vorausgesetzt, kann der Trump’sche Klimaabkommen-Kahlschlag eigentlich schon kaum mehr verwundern. Auch deswegen nicht, da Trump auch sonst nie einen Hehl aus seiner Abneigung gegenüber Klimawandel-Warnern gemacht hat. Zuletzt deutlich wurde dies am vergangenen Wochenende beim Treffen der G7-Staaten in Sizilien.

Ärgern darf so etwas aber schon. Es muss einen sogar ärgern. Denn das Handlungsfenster, in dem eine Wende zum Besseren möglich ist, schließt sich zusehends schneller. Dürren und Überschwemmungen bedrohen Millionen Menschen. Wo Ernten zerstört werden oder gar nicht möglich sind, haben die Menschen nichts zu essen. Das bedeutet zighunderttausendfachen Hungertod.

Trumps heutige Twitter-Ankündigung:

Jedes Mal, wenn Wissenschaftler sich die Polkappen genauer anschauen, lassen sie die Welt teilhaben an ihren erschreckenden Erkenntnissen: das Eis, das die Menschheit lange Zeit mit dem Prädikat „ewig“ versehen hatte, schmilzt schneller, als es alle, auch die dramatischsten Hochrechnungen erahnen ließen.
Zugegeben, die ganze Sache ist kompliziert, schwer nachzuverfolgen, in unseren Breitengraden noch immer nur selten am eigenen Leib zu erfahren.

Bei der Frage nach dem Klimawandel spielen also zwei Faktoren: Zum einen wird gemeinschaftliches Denken und Handeln verlangt, und das von der ganzen Welt; zum anderen müssen komplexe Zusammenhänge verstanden werden – und wenn das nicht möglich ist, sollte man sich auf das Urteil und die Arbeit von Heerscharen von Wissenschaftlern verlassen.

Bereits 2011 stellt Trump eigene Beobachtungen über wissenschaftliche Forschung:

Beides kann Trump offensichtlich nicht. Wer ohne Unterlass America first trötet, der impliziert, dass der Rest der Welt ihm egal ist. Wer die Wissenschaft zu einer Fake News streuenden Elite erklärt, sobald sie etwas verkündet, was nicht ins eigene Holzkopfkonzept passt, der kann auch handstreichartig einer über Jahre ausgehandelten Zukunftsvision für den Planeten den Dolchstoß verpassen, ohne mit der orangenen Wimper zu zucken.

Die USA sind nach China der weltweit zweitgrößte Verursacher der sogenannten Treibhausgase. Und trotzdem schlagen auch große Teile der US-Wirtschaft die Hände über dem Kopf zusammen. Das historische Abkommen, aus dem Trump die USA nun herauszieht, sollte nämlich nicht nur zu einem etwas pfleglicheren Umgang mit unserem Planeten führen. Es beinhaltet auch ein wirtschaftliches Versprechen für die Zukunft.

Trump warnt 2014 vor den Gefahren der Windenergie:

Neue Zwänge bergen neue Möglichkeiten. Umwelttechnologien sind ein Markt, in dem Experten ein millionenfaches Jobpotenzial sehen. Auch davon verabschieden sich nun Trumps USA. Sie hängen weiter einer Vision des immer gleichbleibenden Stillstandes an. Jobs und Kapital aus Kohle und Öl, immer weiter und immer weiter. Als könnten sich die USA allen historischen Verlagerungen widersetzen. Trump will Amerika wieder „great“ machen, indem er seine rückwärtsgewandte Weltsicht in Politik gießt.

Die heutige Nachricht ist keine gute für die Welt. Darüber dürfen auch alle betont „Jetzt erst recht“-trotzigen Reaktionen nicht hinwegtäuschen. Besonders desaströs ist sie aber für die USA selber. Trump bröselt sie Stück für Stück, aber stetig aus der Weltgemeinschaft heraus. Am Ende könnte der US-Präsident mit seinem America first sogar Recht behalten. Einen Zusatz sollte er aber in Zukunft anfügen: America first – and on it’s own.