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Warnstreiks in Rheinland-Pfalz und im Saarland

Warnstreiks in Rheinland-Pfalz und im Saarland
(dpa)

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Arbeitskampf im öffentlichen Dienst: Unzufriedene Mitarbeiter haben das öffentliche Leben in einigen Städten lahmgelegt. Erzieher, Busfahrer oder Mitarbeiter von Behörden ließen dort die Arbeit ruhen. Sie fordern mehr Geld.

Bis zu 2.000 Beschäftigte des öffentlichen Diensts haben am Montagmorgen ihre Arbeit in Rheinland-Pfalz niedergelegt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi bestreikten sie unter anderem Krankenhäuser in Worms, Idar-Oberstein, Ludwigshafen und Koblenz, auch bei den Straßenbahnen ging in einigen Regionen nichts mehr. «Vereinzelt in der Westpfalz fahren keine Busse», sagte Dehnert. Im Saarland sollte vor allem in Saarbrücken und den Kreisen Merzig-Wadern und Saarlouis gestreikt werden. «Wir werden über 800 Streikende im Saarland haben», sagte Bernd Oleynik von Verdi.

Mit dem Warnstreik will die Gewerkschaft ihre Forderungen im Tarifkonflikt für den öffentlichen Dienst untermauern. Der Arbeitskampf erfasste am ersten Tag auch Hessen, in Frankfurt streikten etwa die Straßenbahn- und U-Bahnfahrer. «Heute ist der gesamte Tag ein Warnstreiktag», sagte Verdi-Sprecher Thomas Wissgott der Nachrichtenagentur dpa. Es bleibt nicht der einzige Protest: Bundesweit muss mit Einschränkungen im öffentlichen Dienst gerechnet werden. Am Dienstag soll es Warnstreiks im Süden Baden-Württembergs und in Mecklenburg-Vorpommern geben.

Mehr Geld für Beschäftigte

In Saarbrücken sollten am Montag die Bürgerämter geschlossen bleiben. Auch die Entsorgungsbetriebe und das Staatstheater seien vom Arbeitskampf betroffen, sagte Oleynik. In Rheinland-Pfalz waren in einigen Kommunen die Müllabfuhren nicht unterwegs. Ab 7.00 Uhr sollte dort auch in Kindertagesstätten, Altenheimen und Sparkassen gestreikt werden. «In jedem Fall geschlossen bleiben werden die städtischen Kindertagesstätten in Ludwigshafen», teilte Dehnert mit. Das habe die Stadt angeordnet. Der Verdi-Sprecher erwartete im Laufe des Montags bis zu 5.000 Streikende in Rheinland-Pfalz.

Hintergrund ist der Streit mit den Arbeitgebern um mehr Geld für die zwei Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Verdi und die Tarifunion des Beamtenbundes dbb fordern 6,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro. Die Arbeitgeber legten bei der ersten Verhandlungsrunde vergangene Woche kein Angebot vor und erklärten, die Gewerkschaft müsse ihre Forderungen herunterschrauben.

«Wir erwarten, dass die Arbeitgeber ein Angebot vorlegen», sagte Gewerkschaftssprecher Christoph Schmitz. Dass bei den ersten Gesprächen in Potsdam kein Angebot vorgelegt worden sei, sei «eine erkennbare Provokation der Beschäftigten». Die Warnstreiks seien nun die Reaktion darauf. Das nächste Mal treffen beide Seiten am 12. März aufeinander.