Der Bettemburger Ortskern präsentierte sich am Samstagabend in einem ganz anderen Licht. Am späten Abend hatte die „Die „Nuit des merveilles“ den Schlosspark und seine Umgebung in eine Traumwelt verwandelt. Einige kleine Regenschauer am Nachmittag hatte die Stimmung der zahlreichen Besucher nicht vermiesen können.
Das vom ehemaligen Bürgermeister Roby Biwer im Jahr 2010 initiierte Event hat inzwischen einen besonderen Stellenwert in der einheimischen Kulturwelt eingenommen. Biwer erinnert sich: „Als wir die erste Auflage organisierten, rechneten wir mit 3.000 Besuchern, es kamen deren 7.000.“ Weniger dürften es trotz der Fernsehübertragung des EM-Spiels Deutschland-Italien bei der siebten Auflage am Samstag nicht gewesen sein.
Am Nachmittag waren vor allem Eltern mit ihren jüngsten Sprösslingen und ihren Kinderwagen unterwegs und so kam es in der autofreien Zone zu dem einen oder den anderen Fussgänger-Stau, der die flanierenden Massen allerdings nicht aus der Ruhe bringen konnte. Es wäre müssig, alle Akteure dieses bunten Treibens aufzuzählen. Künstler, Circus-Artisten und Clowns sorgten für unbeschwerte Unterhaltung, an ihren Auftritts-Arenen entstanden riesige Menschentrauben, die die Darbietungen mit langanhaltendem Beifall und begeisterten Zurufen begleiteten.
Weg von abgetreten Pfaden
Die Stimmung war eine ganz spezifische, denn seit den Anfängen hatten die Organisatoren der Kommune ausgetretene Pfade verlassen wollen. Anstatt der inzwischen sattsam bekannten teutonischen Mittelalters-Feste, hatte man bewusst auf eine Unterhaltungs-Art gesetzt, mit Künstlern aus den Nachbarländern Frankreich und Belgien. Das ging dann auch weniger martialisch und nach germanischen Sitten zu, sondern mit einer ganzen Portion an Gelassenheit und Charme.
An den Ess-Ständen wurden nur selten Grillwürste und Koteletts serviert, die Macht an den Food Trucks hatten die bereits etablierten Köche der Street-Food-Küche übernommen und boten thailändische oder italienische Spezialitäten und sogar vegane Köstlichkeiten an.
Beim Einbruch der Dunkelheit wurden Träume einer lauen Sommernacht wahr. Lichtspiele verwandelten den Park in eine Stätte der Poesie, die mit etwas Phantasie an den Prunk von Versailles erinnerte, jeder artistische Höhepunkte wurde zum Aha-Erlebnis und wird den verzauberten Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben.
Bemerkenswert auch die perfekte Organisation des Shuttle-Dienstes, der die Gäste im zehn- oder zwanzig-Minuten-Takt von fünf verschiedenen Ausgangspunkten ins Bettemburger Zentrum und zurück brachte.
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