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US-Armee schrumpft

US-Armee schrumpft
(dpa)

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Die USA müssen sparen und verringern ihre Militärpräsenz in Europa. Seit Wochen wird spekuliert, ob die Standorte Baumholder im Hunsrück und Grafenwöhr in Bayern betroffen sind.

Die US-Militärs machen mit dem Sparen ernst. Bereits in den nächsten fünf Jahren sollen gut 90 000 Mann eingespart werden. Dennoch betonte Verteidigungsminister Leon Panetta «Wir wollen weiterhin die stärksten Streitkräfte in der Welt bleiben.» Die US-Militärs seien weiterhin in der Lage, «jeden Gegner überall und jederzeit» zu besiegen.

Das aktive Heer werde um rund 70.000 auf 490.000 Mann verringert, kündigte Panetta am Donnerstag in Washington an. Zudem würden die Marines um 20.000 auf 182.000 Mann verringert.

Europäische Standorte

Zugleich werde die amerikanische Militärpräsenz in Europa drastisch heruntergefahren: Zwei der gegenwärtig vier Brigaden in Europa sollen gestrichen werden, bekräftigte Panetta. Allerdings nannte er keine konkreten Standorte.

Von den Streichungen ist mit Sicherheit Deutschland betroffen, denn dort sind drei der vier europäischen US-Brigaden stationiert. Laut Medienberichten könnte vor allem die 170. Infanteriebrigade in Baumholder (Rheinland-Pfalz) und die 172. Infanteriebrigade in Grafenwöhr (Bayern) betroffen sein.

Basis im Hunsrück

Baumholder gilt als größte deutsche US-Garnisonsstadt. Knapp 5.000 amerikanische Soldaten sind dort im Kampfverband der 170. Infanteriebrigade stationiert. Mit deren Familien und Zivilisten leben nach Angaben der US-Garnison etwa 13.000 Amerikaner in der Kleinstadt im Kreis Birkenfeld.

Vom Abzug betroffen ist offenbar die 170. Infanteriebrigade dort. Dies teilte das rheinland-pfälzische Innenministerium am Freitag in Mainz mit. Allerdings gehe die Landesregierung davon aus, dass der Standort Baumholder nicht komplett aufgegeben werde. Dies sei von US-amerikanischer Seite in Gesprächen signalisiert worden.

Das US-Verteidigungsministerium hatte bereits vor anderthalb Wochen mitgeteilt, dass zwei schwere Armeebrigaden aus Europa verlegt würden. US-Verteidigungsminister Panetta bekräftigte die neue Militärstrategie, die Präsident Barack Obama vor einigen Wochen bekanntgegeben hatte. Demnach sollten die US-Streitkräfte kleiner, zugleich aber flexibler werden. Das Augenmerk liege künftig stärker in Asien und im Nahen Osten.

Neue Strategie

Allein in den nächsten fünf Jahren seien Einsparungen in Höhe von 259 Milliarden Dollar vorgesehen, sagte Panetta. Bis 2022 seien es 487 Milliarden. Unklar blieb zunächst, wie sich die Stärke des Heeres nach 2017 entwickeln soll. Zudem sollten etwa Programme zum Bau von Tarnkappen-Flugzeugen gestreckt werden.

Als ernste Bedrohung bezeichnete Panetta vor allem die Atomprogramme im Iran und in Nordkorea. Außerdem betonte er die Gefahr von Cyberattacken. Die Opposition der Republikaner kritisierte den neuen Kurs.