Ungarn hat den verurteilten Rechtsextremisten Horst Mahler an Deutschland ausgeliefert. Er sei am Flughafen von Budapest übergeben worden, teilte die ungarische Polizei am Dienstag mit.
Mahler hatte Deutschland verlassen, um einer Gefängnisstrafe wegen Holocaust-Leugnung und antisemitischer Volksverhetzung zu entgehen. Er war am 15. Mai in der ungarischen Stadt Sopron aufgrund eines internationalen Haftbefehls festgenommen worden. Ein Budapester Gericht ordnete vergangene Woche seine Auslieferung an Deutschland an.
Der 81-jährige war Gründungsmitglied der linksextremistischen Rote Armee Fraktion. Später wurde er zum Rechtsextremisten und ist wegen mehrerer Neonazi-Vergehen verurteilt worden. Mahler floh aus Deutschland, nachdem ihm vor zwei Jahren gestattet worden war, das Gefängnis wegen schwerer Krankheit zu verlassen. Er war zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
Als Neonazis vor der Rockhal an Mahler erinnern wollten
Rechtsextreme aus Zweibrücken planten am vergangenen 20. Mai eine Mahnwache in Luxemburg für den damals schon in Ungarn festgenommenen Mahler. Stattfinden sollte das Ganze im Rahmen des Konzerts der Söhne Mannheims in der Escher Rockhal. Der Nationale Widerstand Zweibrücken hatte dies auf seiner Facebook-Seite angekündigt. Unseren Text dazu lesen sie hier.
Nachdem die Pläne der deutschen Neonazis durch tageblatt.lu in Luxemburg bekannt wurden, ließ die offizielle Reaktion nicht lange auf sich warten. Die Stadt Esch untersagte die Mahnwache kurzerhand aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung (Link).
Auch die Band Söhne Mannheims reagierte. Die Musiker rund um den deutschen Sänger Xavier Naidoo ließen ihre Fans im Vorfeld des Konzertes wissen, dass sie ihren Song «Marionetten» vom im April erschienenen Album «MannHeim» nicht auf der aktuellen Tour zu spielen (Link). «Marionetten» hatte der Band massig Kritik eingebracht. Der Text spiele mit rechtspopulistischen Themen, hieß es. Die Band selber widerspricht dieser Interpretation.
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