Sonntag21. Dezember 2025

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Touristin in Indien vergewaltigt

Touristin in Indien vergewaltigt

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Eine 39-jährige Schweizerin ist in Indien Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden. Sie und ihr Ehemann wurden Freitagnacht in Madhya Pradesh überfallen. 13 Verdächtige wurden festgenommen.

Ein Schweizer Ehepaar war mit ihrem Velo auf einer Tour durch Zentralindien. Über 250 Kilometer wollte es Teile des Landes auf ihrem Fahrrad erkunden. Am Freitagabend wollte das Paar laut «Hindustan Times» im District Datia von Madhya Pradesh außerhalb des Dorfes Jhadia im Zelt übernachten. Das Dorf liegt 400 Kilometer nördlich von Bhopal. Die Gegend ist bei Touristen sehr beliebt. Das Paar aus der Schweiz war von Orchha her auf dem Weg nach Agra, wo sich das berühmte Taj Mahal befindet, als sie sich entschlossen, in einem Wald zu campen.

Doch dazu kam es nicht. Eine bewaffnete Bande überfiel gegen 20.30 Uhr Ortszeit das Schweizer Paar. Die Touristen wurden ausgeraubt, der Laptop und Geld wurden gestohlen. Die 39-jährige Frau wurde darauf von vier bis sieben Männern vergewaltigt – angeblich vor den Augen ihres Ehemannes, der von den Angreifern festgehalten wurde.

EDA im Kontakt mit indischen Behörden

Die Schweizerin wurde laut Medienberichten ins Spital von Kamalaraje in Gwalior eingewiesen. Dort haben die Ärzte die Vergewaltigung bestätigt. Die Frau war bei Bewusstsein und konnte Angaben machen. Sie habe angegeben, dass sie und ihr Mann Schweizer Staatsbürger seien. Inzwischen konnte sie das Krankenhaus gemäss der italienischen Nachrichtenagentur Ansa wieder verlassen.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ist tief bestürzt über den tragischen Vorfall in Indien, dem eine Schweizer Touristin und ihr Begleiter zum Opfer gefallen sind. Die Vertretungen in Neu-Delhi und Mumbai betreuen die Opfer. Das EDA sei in Kontakt mit den Behörden vor Ort. Aus Persönlichkeits- und Datenschutzgründen kann das EDA dazu keine weiteren Angaben machen, sagte Mediensprecher Tilman Renz gegenüber 20 Minuten.

Viele Fälle von Gruppenvergewaltigungen

Unterdessen wurden dreizehn Verdächtige festgenommen. Sechs von ihnen seien verhört und wieder freigelassen worden. Die Opfer konnten die Täter beschreiben, so der Kommissar der Polizei von Datia, C. S. Solanki. Die Polizei habe die Suche rund um die Gegend ausgeweitet, sagte Polizeisprecher Solanki laut der Nachrichtenagentur Trust of India.

Erst im vergangenen Dezember hat eine Gruppenvergewaltigung in Neu-Delhi, bei der eine 23-jährige Studentin ums Leben kam, heftige Proteste im ganzen Land ausgelöst. Seither reissen die Meldungen von sexuellen Übergriffen auf Frauen nicht ab. Der drastische Fall von Neu-Delhi hat eine breite Debatte über den Umgang mit Frauen in der indischen Gesellschaft ausgelöst.