Am Mittwoch verkündete der OGBL, dass es keine Einigung bei den Schlichtungsverhandlungen mit dem Pflegeheim „an de Wisen“ geben wird. Das Schlichtungsverfahren ist offiziell gescheitert, der Streik ist somit imminent. Nun zeigen die Mitarbeiter anderer Pflegeeinrichtungen ihre Solidarität mit den Betroffenen. Gestern fanden die ersten beiden „piquets de solidarité“ statt.
Solidarität und Protest
Am 21. Mai 2015 kam es erstmals zu einer Protestaktion „an de Wisen“. Da sich die Lage nicht wesentlich verbesserte, wurde am 18. November 2016 erneut ein Protest vom OGBL, der größten Gewerkschaft im Pflegesektor, ausgerufen.
Nun zeigt sich seit Mittwoch das Personal aus andere Pflegeeinrichtungen solidarisch. Nach den „piquets de solidarité“ am Mittwoch, wird auch heute eine weitere Solidaritätsaktion organisiert und das vom Personal des Pflegeheims „Op der Léier“ in Esch/Alzette.
Am 22. Februar folgt eine Solidaritätsbekundung des Personals aus einem Pflegeheim in Bartringen.
siw/jen
Eine «dreiste» Entscheidung
Zwei Jahre dauert das Schlichtungsverfahren bereits zwischen dem freien Gewerkschaftsbund OGBL und der Direktion des Pflegeheims „an de Wisen“ und noch immer keine Einigung. Am vergangenen Donnerstagmorgen fand ein Treffen mit dem OGBL und der Direktion der Pflegeeinrichtung statt, bestätigte die Gewerkschaft.
Anschließend an das Treffen kündigte die Direktion die Ausarbeitung eines Sozialplans an und somit die Entlassung von zahlreichen Mitarbeitern. Nach dieser „dreisten“ Entscheidung, wie es Nora Back, der Abteilung für den öffentlichen Dienst des OGBL ausdrückt, habe die Gewerkschaft am Montag einen Brief ans Schlichtungsamt gesendet mit der Angabe, dass die Schlichtung gescheitert sei.
Am Dienstag erhielt der OGBL einen positiven Bescheid des Schlichtungsamtes. Dieser bestätigt eine „non conciliation“, erläutert Nora Back.
„Der Sektor ist sauer“
Für die Gewerkschaft ist nun klar, dass als Reaktion nur noch ein Streik in Frage kommt. Die Vorbereitungen für diesen Laufen seit letzter Woche auf Hochtouren, bestätigte Nora Back. Nun zeigt sich zudem das Personal aus anderen Pflegeeinrichtungen solidarisch mit den betroffenen Arbeitnehmern von „an de Wisen“.
„Der ganze Sektor ist sauer darüber was dort bei der Sodexo passiert“, sagt sie. Vor allem weil hier Kollektivverträge auf dem Spiel stehen würden, zudem sei das Personal darüber aufgebracht, dass sich „ein Konzern auf Kosten des Gesundheits- und des Pflegesektors bereichere und dabei die Patienten und das Personal egal seien.
Daraufhin sei bei einem Treffen des OGBL mit der Delegation der Wunsch aufgekommen sich solidarisch mit den Betroffenen zu zeigen.
Streik ab Dienstag
Am Mittwochmittag fanden zwei „piquets de solidarité“ statt. Einer vorm Centre Hospitalier Emile Mayrisch (CHEM) in Esch/Alzette und kurz danach versammelte sich das Personal von „Hëllef Doheem“ vor dem Hauptsitz des Dienstleisters in Luxemburg-Stadt um ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen.
Zudem bestätigte Nora Back, dass die Delegation sich nach den „piquets de solidarité“ treffe um die letzten Vorbereitungen für den Streik zu planen. Voraussichtlich werde am kommenden Dienstag gestreikt. Eine weitere Protestaktion soll im Rahmen des Streiks am 23. Februar stattfinden.
Alle Vertreter aus dem Dienstleistungsbereich (Pflegeheime, Kinderheime und Krankenhäuser) die von den Kollektivverträgen SAS und FHL betroffen sind werden vor dem Pflegeheim „an de Wisen“ zusammenkommen.
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