Der Unglückskapitän des havarierten Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia, Franceso Schettino, will seine Entlassung nicht hinnehmen und klagen. Das berichtete die Zeitung «La Repubblica» am Mittwoch. Er sei der Meinung, er habe sich korrekt verhalten, schreibt das Blatt. Schettino habe über seine Anwälte die entsprechenden Maßnahmen beim Arbeitsgericht eingeleitet. Bei dem Unglück vor der italienischen Insel Giglio starben im Januar 32 Menschen. Zwei Leichen werden noch immer vermisst.
Schettino verlange von der Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere nicht nur die Wiedereinstellung, sondern auch die Zahlung der ausstehenden Gehälter, schreibt die «La Repubblica» weiter.
Prozessbeginn im Fall «Costa Concordia»
Die Costa Crociere bestätigte, Schettino nach Abschluss des Disziplinarverfahrens im Juli entlassen zu haben. «Das Unternehmen hat die Sanktion der Entlassung in Übereinstimmung mit den Gesetzen und vertraglichen Bestimmungen verhängt», heißt es in einer am Mittwoch verbreiteten Mitteilung der Costa Crociere.
Am kommenden Montag beginnt in der toskanischen Stadt Grosseto der nächste Beweissicherungstermin zur juristischen Aufarbeitung des Falles. Der Termin war im Juli vertagt worden. Es wird Medienberichten zufolge erwartet, dass Schettino zu dem Termin erscheint.
Ermittlungen gegen Offiziere und Reederei-Vertreter
Der 52 Jahre alte Kapitän war im Juli aus dem Hausarrest entlassen worden. Ihm werden unter anderem Pflichtverletzungen vorgeworfen. Er soll das Unglück erst heruntergespielt und dann einfach von Bord gegangen sein, während die Crew im Chaos nach dem Schiffbruch versuchte, die Rettungsboote flott zu bekommen und den Passagieren beim Einsteigen zu helfen.
Das Schiff hatte einen Felsen gerammt und war dann mit 4200 Passagieren und Crew-Mitgliedern an Bord gekentert. Nicht nur gegen Schettino, sondern auch gegen mehrere Offiziere und Vertreter der Reederei wird ermittelt. Der 290-Meter-Koloss Costa Concordia wird gegenwärtig darauf vorbereitet, im nächsten Jahr abgeschleppt zu werden.
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