Die Richter sahen es als nicht erwiesen an, dass der frühere Premierminister in der sogenannten Clearstream-Affäre an einer Verleumdungskampagne gegen Sarkozy beteiligt war. Villepin gilt als Erzrivale von Sarkozy und will bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Frühjahr antreten.
Der 57-jährige Villepin war bereits im ersten Prozess, der im Januar 2010 endete, freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte jedoch gegen das Urteil Berufung eingelegt. Villepin zeigte sich nach der Urteilsverkündung am Mittwochmorgen zufrieden. Die Justiz habe dem politischen Druck getrotzt.
Luxemburger Bankenabrechnungsstelle «Clearstream»
Mit Hilfe gefälschter Kontolisten der Luxemburger Bankenabrechnungsstelle Clearstream war Sarkozy und anderen Prominenten 2004 der Besitz von Schwarzgeldkonten unterstellt worden. Der Skandal hatte die letzten Amtsjahre von Sarkozys Amtsvorgänger Jacques Chirac stark belastet, weil Sarkozy und Villepin Schlüsselposten in der damaligen Regierung innehatten. Sarkozy schwor damals, seinen Verleumder «an den Fleischerhaken» zu hängen. Villepin unterstellte Sarkozy mehrfach, ihn über die Justiz politisch ausschalten zu wollen.
Zu Demaart
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