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Rotlichthochburg und Stadt der Langfinger

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Bei der Kriminalitätsbelastung nimmt Saarbrücken seit Jahren die Spitzenposition ein. Das ergibt die Statistik der saarländischen Polizei.

Jede dritte erfasste Straftat im Saarland wird im Schnitt in der Landeshauptstadt begangen. Zudem liegt die Verbrechensquote höher als in vielen anderen deutschen Großstädten. Das berichtet der Saarländische Rundfunk auf seiner Homepage.

24.591 Straftaten hat die Polizei im vergangenen Jahr in Saarbrücken registriert, pro 1.000 Einwohner bedeutet das 139 Fälle. Zum Vergleich: In München etwa ist diese Häufigkeitszahl nur halb so hoch wie in Saarbrücken, auch in Mainz oder Stuttgart lag die Quote niedriger als im Saarland. Anders hingegen in den dicht besiedelten Stadtstaaten: In Berlin wurden deutlich mehr Fälle pro tausend Einwohner verzeichnet.

Deutlicher Anstieg bei verbotener Prostitution

Saarbrücken spielt aber auch eine Sonderrolle bei Verstößen gegen die sexuelle Selbstbestimmung, heißt es bei SR.de weiter. Hier liegt die Quote sehr deutlich über dem Bundesschnitt. Vor allem seit 2014 gab es einen sprunghaften Anstieg, insbesondere bei der verbotenen Prostitution: Hier verdreifachten sich die Zahlen innerhalb von zwei Jahren auf mittlerweile 123 Fälle.

Laut SR erklärt die Polizei das vor allem durch zwei Faktoren: Zum einen die Nähe zu Frankreich. Dort ist Prostitution verboten, weshalb viele Freier über die Grenze kommen. Noch entscheidender war aber die Umsetzung der neuen Sperrbezirksverordnung der Stadt Saarbrücken, die seit 1. April 2014 gilt.

Neue Sperrbezirkverordnung

Darüber wurde das Stadtgebiet, auf dem Prostitution außerhalb der Bordelle erlaubt ist, auf genau drei Straßenzüge beschränkt.: Dudweiler Landstraße, im Deutschmühlental und in der Hochstraße – alles Lagen am Rande der Stadt. Vermehrte Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt seit Inkraftreten der Verordnung sowie die gestiegene Anzahl an Beschwerden der Anwohner in diesem Bereich taten das Ihrige.

Außerdem konstatiert der SR eine überdurchschnittlich hohe Zahl an Rauschgiftdelikten in der saarländischen Landeshauptstadt. Saarbrücken ist laut Polizei die einzige Stadt im Saarland mit einer Drogenszene, was sich auch in der Kriminalstatistik widerspiegelt: 698 Rauschgiftdelikte wurden hier erfasst.

Drogendelikte konzentrieren sich auf die Städte

Das sind vier Mal mehr Fälle als in Saarlouis, der Stadt mit der zweithöchsten Zahl an Rauschgiftdelikten. Insgesamt verteilt sich die Hälfte aller erfassten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz auf vier Städte: Neben Saarbrücken und Saarlouis sind das noch Neunkirchen und Völklingen. In den allermeisten Fällen geht es hierbei um den Besitz oder Konsum von Cannabis und Amphetaminen.