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Präsident Saleh entlässt Regierung

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(dpa-Archiv)

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Offenbar als Reaktion auf die anhaltenden Proteste im Land hat Jemens umstrittener Präsident Ali Abdallah Saleh die Regierung entlassen. Zuvor erreichten die Proteste einen neuen Höhepunkt.

Zur Trauerfeier für mehrere getötete Oppositionelle versammelte sich am Sonntag vor der Universität in der Hauptstadt Sanaa eine riesige Menschenmenge. Auch die angrenzenden Straßen waren von zahlreichen Menschen gesäumt, die der am Freitag von regierungstreuen Milizionären erschossenen Aufständischen gedenken wollten, wie Medien berichteten.

Dem Augenschein nach handelte es sich um die größte Menschenansammlung seit dem Beginn der Proteste gegen Staatschef Saleh Ende Januar. Auf dem Platz hatten regierungstreue Bewaffnete am Freitag 52 Oppositionsanhänger erschossen und 126 weitere verletzt.

Interim-Regierung

Saleh beauftragte die entlassenen Minister laut Saba, die Amtsgeschäfte bis zur Bildung einer neuen Regierung weiterzuführen. Allerdings waren im Verlauf der Woche bereits die Minister für Tourismus und Religion, Nabil el Fakih und Hammud el Hattar, sowie Menschenrechtsministerin Huda el Baan aus Protest gegen die Gewaltanwendung durch die Staatsführung zurückgetreten.

Ebenfalls seinen Rücktritt erklärte am Sonntag der jemenitische Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York. Abdallah el Saidi protestierte damit nach Angaben aus dem Außenministerium in Sanaa gegen das Blutvergießen am Freitag.