Dienstag30. Dezember 2025

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Pistorius tötete mit Vorsatz

Pistorius tötete mit Vorsatz
(AFP)

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Paralympics-Star Pistorius hat aus Sicht der Anklage seine Freundin gezielt getötet und sei deshalb für einen "vorsätzlichen Mord" verantwortlich. Der Verteidiger glaubt an ein tragisches Versehen.

Dem Paralympics-Star Oscar Pistorius wird von der Staatsanwaltschaft vorsätzlichen Mord an seiner Freundin Reeva Steenkamp vorgeworfen. Pistorius habe eine «unschuldige und unbewaffnete Frau» erschossen, sagte der Staatsanwalt am Dienstag in seinem Eröffnungsplädoyer vor dem Magistratsgericht in Pretoria.

Logo" class="infobox_img" />Reeva Steenkamps Sarg wird in die Kirche des Victoria Park Friedhofs gebracht. (Bild: AFP)

Die Anwälte des behinderten Sportlers streben eine Freilassung gegen Kaution an. Sie plädieren für eine Anklage wegen Totschlags in einem minder schweren Fall. Die Anklagebehörde möchte, dass der Beschuldigte bis zum Prozess in Untersuchungshaft bleibt.

Mord oder Totschlag

Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft hatte der beinamputierte Pistorius in der Tatnacht erst im Schlafzimmer seine Prothesen angezogen, bevor er mit einer Pistole bewaffnet zum Badezimmer ging. Dort habe sich seine Freundin, die bereits am Vorabend in das Haus gekommen sei, befunden. Pistorius habe vier Schüsse durch die verschlossene Badezimmertür abgefeuert, drei von ihnen sollen die 29-Jährige demnach getroffen und tödlich verletzt haben.

Die Verteidigung argumentierte, dass es sich nicht um einen Mord handle, sondern um Totschlag. Nicht immer, wenn jemand zur Waffe greife, handele es sich um einen Mord, sagte der Anwalt Barry Roux. Pistorius habe keine Ahnung gehabt, dass es sich bei dem Menschen im Badezimmer um Reeva Steenkamp gehandelt habe. Sein Mandant werde vor Gericht die Vorgänge der dramatischen Nacht vollständig schildern, der Vorwurf des «vorsätzlichen Mordes» sei eine «Ungerechtigkeit».

Medieninteresse

Die auf zwei Tage angesetzten Verhandlungen begannen am Dienstagvormittag in einem völlig überfüllten Saal des Magistratsgerichts. In dem Saal, der nur für etwa 40 Zuschauer vorgesehen ist, drängelten sich weit mehr als 100 Menschen, vor allem Journalisten. Anwesend waren auch der Vater des Beschuldigten, Henke Pistorius und die Geschwister des Athleten, Aimee und Carl.

Pistorius, der bereits vor 7.00 Uhr am Morgen aus der Polizeihaft ins Gerichtsgebäude gebracht worden war, wird von renommierten Juristen und Experten unterstützt.

In Port Elizabeth an der Südküste Südafrikas fand am Dienstag währenddessen ein Gedenkgottesdienst für Reeva Steenkamp statt. Nur etwa 90 Menschen durften auf Einladung der Familie an der Gedenkfeier in der Kirche des Victoria Park Friedhofs teilnehmen. Nach dem Gottesdienst sollte Steenkamp, die nach einer juristischen Ausbildung vor allem als Model und Moderatorin ihr Geld verdiente, in Anwesenheit weniger Familienmitglieder beerdigt werden.