Nach dem sensationellen Ausgang der US-Präsidentenwahl empfängt US-Präsident Barack Obama am Donnerstag erstmals seinen Nachfolger Donald Trump. Er lud den New Yorker Milliardär ins Weiße Haus ein. Obama sagte, ihm sei sehr an einer friedlichen Übergabe der Macht gelegen. Er gratulierte seinem Nachfolger.
Auch der unterlegenen US-Demokratin Hillary Clinton war sehr daran gelegen, das Land nach einem beispiellosen Wahlkampf zur Einigkeit aufzurufen. Vor Anhängern in New York sagte sie, die Niederlage tue zwar sehr weh. Gleichwohl biete sie dem Sieger zum Wohle der USA ihre Zusammenarbeit an.
Proteste in sieben Städten
Tausende Menschen gingen in mehreren US-Städten nach der Entscheidung auf die Straßen. In New York protestierte am Mittwochabend eine große Menschenmenge mit der Parole «Nicht mein Präsident!» gegen den zukünftigen US-Präsidenten. Viele Demonstranten hatten sich auch vor dem Trump-Tower in New York versammelt. Vor dem Gebäude standen sandgefüllte Sattelschlepper zum Schutz.
Auch in Chicago, Seattle und in Kalifornien machten viele Bürger ihren Unmut über den umstrittenen Republikaner Luft. Nach Angaben des Senders CNN wurden aus sieben Städten Proteste gemeldet. US-Medien wie «USA Today» zeigten Bilder aus dem kalifornischen Oakland und aus Portland in Oregon. Dort blockierten Demonstranten Straßen. In einigen Fällen wurde Müll angezündet, auch US-Flaggen wurden verbrannt. Nach Angaben des «Time Magazine» gab es auch in Pittsburgh in Pennsylvania im Osten des Landes Proteste.
Dow kratzt an Rekordhoch
Die positive Reaktion der Wall Street auf Donald Trumps Überraschungssieg hat derweil zunächst alle vorherigen Horrorszenarien Lügen gestraft. Der Dow Jones Industrial war nach der Niederlage der favorisierten Konkurrentin Hillary Clinton bei der US-Präsidentschaftswahl vorbörslich noch tief im Minus erwartet worden. Er schaffte es aber schon im frühen Handel in positives Terrain und baute dann seine Gewinne aus. Bei 18.650 Punkten blieb der New Yorker Leitindex nur knapp unter seinem Rekordhoch aus dem August. Zum Börsenschluss behauptete er einen Kursanstieg von 1,40 Prozent auf 18 589,69 Punkte.
Trump dürfte seine beunruhigenden Pläne für die Einwanderung oder eine protektionistische Handelspolitik letztlich abmildern, schrieb Analyst Andrew Garthwaite von der Bank Credit Suisse. Zudem könnten sich die geplanten höheren Staatsausgaben und eine Senkung der Unternehmenssteuern positiv für Aktien auswirken. Zu den größten Gewinnern an der Wall Street zählten die Aktien von Pharmakonzernen, sowie von Rüstungsunternehmen wie Lockheed Martin, General Dynamics und Northrop Grumman.
Der bisher älteste US-Präsident
Nach seinem Triumph regiert Trump von Januar an die größte Wirtschafts- und Militärmacht der Welt. Er wird zu Beginn seiner Amtszeit mit fast 71 Jahren der dann älteste US-Präsident sein. Dank des Doppelsiegs seiner Republikaner in Senat und Repräsentantenhaus kann Trump politische Vorhaben wohl ohne große Gegenwehr durchsetzen.
Trump wird der erste Präsident seit Dwight D. Eisenhower ohne politische Amtserfahrung sein. Die Neubesetzung einer offenen Richterstelle am Weichen stellenden Obersten Gericht, dem Supreme Court, dürfte eine seiner ersten wesentlichen Amtshandlungen sein.
Trump hatte mit populistischen Parolen Wahlkampf gemacht. Er wetterte gegen Einwanderer und Muslime, kritisierte ungestrafte Abtreibung und lehnte die Einschränkung des Rechts auf Waffenbesitz ab.
Zu Demaart














Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können