Eine Lawine hat in der Schweiz am Samstag mindestens vier Menschen in den Tod gerissen. Fünf Menschen wurden bei dem schwersten Lawinenunfall in diesem Winter in der Schweiz verletzt. Ein Skitourist wurde nach Polizeiangaben am Sonntag noch vermisst. Die Lawine hatte elf französische Tourengeher in den Walliser Alpen erfasst. Neun der Wintersportler waren auf Schneeschuhen unterwegs, zwei mit Tourenskis.
Die Franzosen stammen aus der Region von La Cluse. Die Gemeinde im französischen Departement Doubs liegt nahe der Schweizer Grenze im Jura. Die Gruppe war im Dorf Bourg-St. Pierre gestartet und sei am Westhang der Croix de la Tsousse auf rund 2000 Metern gewesen, als sie von der Lawine in die Tiefe gerissen wurde, hieß es. Der Lawinenkegel in der Nähe des Straßentunnels beim Großen St. Bernhard erstreckt sich demnach über eine Länge von 300 Metern und eine Breite von 40 Metern.
Erhebliche Lawinengefahr
An dem Tag herrschte erhebliche Lawinengefahr. Geklärt werden muss nach Angaben der Behörden nun, ob die Gruppe fahrlässig gehandelt hat. Die Ärzte gehen davon aus, dass die Todesopfer erstickt sind. Die Gruppe war nicht mit einem Bergführer unterwegs, hatte aber Lawinenortungsgeräte dabei.
Am 3. Januar 2010 waren bei einem Lawinenabgang in der Region Bern sieben Personen ums Leben gekommen. Nach dem Lawinenabgang, der eine Skitourengruppe verschüttete, war eine zweite Lawine auf die Rettungsmannschaften niedergegangen und hatte einen Arzt getötet.
Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 30 Menschen in der Schweiz in Lawinen um, sieben mehr als im Vorjahr. Seit Anfang 2011 starben in den Schweizer Bergen einschließlich des Unfalls vom Samstag 20 Menschen den «weißen Tod».
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