Geplant sei ein Zusammenschluss der beiden Firmen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
China dürfte die USA in wenigen Jahren als größter Kinomarkt der Welt überholen. Doch die chinesische Filmindustrie kann nicht mithalten. Einer der reichsten Chinesen, Wang Jianlin, will das ändern.
In der bisher größten chinesischen Übernahme in Hollywood kauft die Wanda-Gruppe das große kalifornische Filmstudio Legendary Entertainment für 3,5 Milliarden US-Dollar. Wie beide Unternehmen am Dienstag vor der Presse in Peking berichteten, werde Wanda die Mehrheit an Legendary übernehmen, das Blockbuster wie «Jurassic Park», «Batman», «Godzilla» oder «Inception» produziert hat. Das Unternehmen aus Dalian sprach von «Chinas bislang größter grenzüberschreitender Übernahme im Kulturbereich».
Die Gruppe ist bereits der größte Kinobetreiber der Welt und besitzt seit 2012 mit AMC Entertainment die zweitgrößte Filmtheaterkette in den USA. An der Spitze des Konglomerats, das sonst in Hotels, Einkaufsplazas und Immobilien investiert, steht der Milliardär Wang Jianlin. Er gehört zu den reichsten Chinesen.
Das Unternehmen baut in der ostchinesischen Hafenmetropole Qingdao einen riesigen Komplex mit Film- und Fernsehstudios, der 2017 eröffnet werden soll. «Wir haben viel zu lernen», zitierte das US-Magazin «Variety» den Wanda-Gründer. «Chinas Filmindustrie hinkt 30 bis 50 Jahre hinter den USA her.»
Man sei bereits ein führender Filmproduzent in China, strebe aber eine «Position in der globalen Filmindustrie» an.
Einige wenige amerikanische Unternehmen kontrollierten den Markt weltweit. Wanda wolle die Filmlandschaft nun ändern, sagte der in China auch politisch gut vernetzte Wang Jianlin.
«Zusammen wollen Wanda und Legendary eine völlig neue internationale Unterhaltungsfirma schaffen», erklärte Legendary-Chef Thomas Tull, der auch in Zukunft das kalifornische Unternehmen führen wird. Die Nachfrage weltweit und besonders in China wachse.
Im August 2015 kaufte das Unternehmen für 650 Millionen US-Dollar die Marke «Ironman» und die World Triathlon Corporation. Vor einem Jahr stieg der Konzern schon für 45 Millionen Euro mit 20 Prozent beim spanischen Fußballclub Atlético Madrid ein. Auch kaufte Wanda für gut eine Milliarde Euro den Sportvermarkter Infront im Schweizer Zug.
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