Wie jedes Jahr findet im Juni in Diekirch eine Militärparade statt. Schulkinder, Veteranen und Schaulustige säumten auch gestern wieder die Straßen und Plätze. Die place Guillaume war mit Soldaten gefüllt. Auf der Ehrentribüne hatten hochrangige Offiziere, Politiker und Vertreter von Verwaltungen und Behörden Platz genommen. Die Militärmusik spielte auf und es gab Reden vom Minister sowie dem Kommandanten des Militärzentrums.
In seinen Ausführungen ließ Colonel Yves Kalmes, Kommandant des Militärzentrums Diekirch, das vergangene Jahr Revue passieren und gab seiner Sorge in Sachen Rekrutierungsprobleme Ausdruck.
Auslandsmissionen
Insgesamt 70 Militärangehörige waren 2015 im Ausland im Einsatz. Neben Missionen in Kosovo, Afghanistan und Mali waren die Soldaten an Missionen im Kongo, Litauen, Lettland, Georgien, Deutschland, Österreich und den Niederlanden beteiligt.
Aktuell ist eine Aufklärungsabteilung mit Militärfahrzeugen des Typs „Dingo“ im Rahmen der „Mesures de réassurance“ der NATO in Litauen unterwegs. Weitere Einsätze in Litauen und Lettland seien zudem geplant u.a. mit einem Kommando von Minenräumern. Im kommenden Monat steht zudem noch eine Mission in der Zentralafrikanischen Republik auf dem Programm.
Rekrutierungsproblem
Große Sorge bereitet Kalmes das schon jahrelang bestehende Rekrutierungsproblem bei der luxemburgischen Truppe (Link). Kaum eine andere Armee sei heutzutage, im Verhältnis zu ihrer Größe, weltweit so oft engagiert. Es gebe zwar genügend Kandidaten für den Militärdienst, nur fehle es oft an der nötigen körperlichen Fitness bei den Rekruten, um die Grundausbildung zu überstehen. Außenminister Jean Asselborn sprach anschließend über die angekündigten Maßnahmen im schulischen Bereich sowie die Aufnahmetests für die Militärdienst-Kandidaten. Wie Staatssekretärin Francine Closener bereits am Montag ankündigte, finden ab der Rentrée 2016/17 im „Lycée technique d’Ettelbruck“ für alle Interessierten im Alter von 17 bis 24 Jahren Vorbereitungskurse statt. Geübt werden sollen sowohl schulische wie auch sportliche Anforderungen, welche die Armee von den jungen Frauen und Männern verlangt. Zurzeit bestünden nur 60% der Kandidaten die schriftliche Aufnahmeprüfung.
Im Anschluss der Reden wurden verdienstvolle Armeeangehörige ausgezeichnet.
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