Luxembourg for Finance (LFF), die Promotionsagentur des Finanzplatzes, schreibt dass sie die Entscheidung der Briten bedauere. Dennoch respektiere sie die demokratisch getroffene Entscheidung. Als Folge stünden sowohl Großbritannien als auch die EU vor neuen Herausforderungen.
Der Finanzplatz Luxemburg stehe jedoch weiterhin für eine Stärkung des Binnenmarktes. Der gemeinsame Markt für Finanzdienstleistungen sei stark und werde sich – auch unabhängig der Entscheidung der Briten – weiter entwickeln. Der Finanzplatz wolle künftig weiter eng mit dem Finanzplatz London zusammenarbeiten, so LFF weiter. Von dieser Zusammenarbeit hatten in der Vergangenheit beide profitieren können.
Angst vor der Unsicherheit
Der Luxemburger Bankenverband ABBL „prend acte“ von der Tatsache, dass die Mehrheit der Wähler in Großbritannien sich für einen Austritt aus der EU entschieden hat. Nun sei es wichtig, schnell zu klären, wie die Prozedur eines Austritts vonstatten gehen wird. Lange Verhandlungen ohne klaren Ausgang würden für Unsicherheit sorgen, warnt die ABBL. Die EU, wie auch die Märkte, benötigen Rahmenbedingungen, die langfristiges Planen möglich machen.
Weiter schreibt die ABBL, dass die Zugehörigkeit zum Binnenmarkt für Luxemburg lebenswichtig ist. Alles müsse getan werden, dass der Binnenmarkt auch in Zukunft gut funktioniere.
Lang lebe der Binnenmarkt
Auch der Verband der Investmentfondsbranche ALFI schreibt, dass es nun darum gehe, praktische Wege für die Umsetzung der getroffenen Entscheidung zu finden. Was die schlussendlichen Folgen der Entscheidung sein werden, sei heute jedoch noch nicht klar absehbar. Alles hänge an den kommenden Verhandlungen. In diesem Zusammenhang plädiert auch die ALFI für schnelle Entscheidungen, um so die Zeit der Unsicherheit nicht zu verlängern. Zudem müsse drauf geachtet werden, dass das „level playing field“ bestehen bleibt.
Dann unterstreicht der Fondsverband, dass die Branche sehr gute Beziehungen mit Großbritannien habe. Insgesamt 16,5 Prozent des von Luxemburger Fonds verwalteten Geldvolumens stammen von der Insel. Nur aus den USA fließe noch mehr Geld in die Luxemburger Fonds.
Wettbewerbsfähig bleiben
Aber nicht nur die Luxemburger Finanzwelt beschäftigt sich mit dem Thema. Auch die „Britisch Chamber of Commerce“ (BCC), eine Vereinigung von Geschäftsleuten mit Interessen in Großbritannien und Luxemburg, äußerte sich heute zu dem Thema: Es gehe nun darum, dafür zu sorgen, dass sowohl Großbritannien als auch Europa international wettbewerbsfähig bleiben. Zudem gelte es, die Zeitspanne der Unsicherheiten möglichst kurz zu halten. Die BCC weist aber auch darauf hin, dass sie – als unabhängige und unpolitische Organisation – keine der beiden Seiten unterstützt hatte.
Und nun noch einige Tweets:
Les gouvernements de la zone euro doivent prendre des mesures d’urgence pour relancer l’économie européenne,l’emploi,les salaires. Vite!
— serge allegrezza (@alservus) June 24, 2016
Brexit : « Le Royaume-Uni est un contrepoids au déficit démocratique de l’UE » https://t.co/D65u2N1hed via @latribune
— Pit Hentgen (@hentgepi) June 24, 2016
Any #UK #startup trying to resettle to the EU, get in touch, #Luxembourg is a great place. #Brexit
— Sven Clement (@svnee) June 24, 2016
To #US #companies entering #EU via #UK : been telling u for years that u made a mistake – #Brexit. Let’s talk #Luxembourg.
— Jean-Claude Knebeler (@knebeler) June 24, 2016
L’ACA prend acte du choix du peuple britannique #Brexit . Conditions de sortie à fixer rapidement.
— ACA Luxembourg (@ACAluxembourg) June 24, 2016
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