Am Samstag, dem 26. November von 10.00 bis 13.00 Uhr startet eine erneute Aktion von «Don de Moelle» im Labor «Kettler Thill» in Luxemburg/Kirchberg statt. Tageblatt.lu sprach am Montag mit Dr. Claude Hemmer, Präsident des «Don de moelle, Luxembourg». Am 2. Juli dieses Jahres folgten einem Aufruf der Organisation zwischen 70 und 80 Menschen und ließen sich als potentielle Spender «typisieren». Nun hoffen die Organisatoren durch eine «verbesserte Medienkampagne, mehr Erfolg zu haben», so der Mediziner. Die sogenannte «Stammzellenspende» ist für Menschen mit Leukämie und anderen Bluterkrankungen oftmals die letzte Hoffnung.
Die sogenannte «Typisierung» ist nichts weiter als ein Bluttest. Am Samstag müssen die Teilnehmer der Aktion, die zwischen 18 und 51 Jahren alt sind, vor der Blutentnahme einen Fragebogen ausfüllen. So können von vorne herein Merkmale ausgeschlossen werden, die eine «Spende» unmöglich machen. «Ehrliche Antworten sind wichtig, denn nur so werden mögliche Risiken, sowohl für den Spender, als auch für den Empfänger eingeschätzt», betonte Hemmer bereits im Juli gegenüber Tageblatt.lu. Frauen, die sich am Samstag typisieren lassen wollen, dürfen nur eine Schwangerschaft gehabt haben, heißt es. Nach Auswertung des Fragebogens wird den von den Ärzten ausgewählten Personen eine kleine Menge Blut entnommen. Wird man später aus der Nationalen Datei der Knochenmarkspender ausgewählt, wird man zur «Stammzellenspende» eingeladen.
Keine Knochenmarkspende
«Eigentlich ist es falsch, von Knochenmarkspende zu sprechen», erklärt Dr. Claude Hemmer. Die «Knochenmarkspende», bei der durch Punktion ein Stammzellen/Blut-Gemisch entnommen werde, werde heutzutage nur in sehr seltenen Fällen angewendet, so der Arzt. «Eigentlich müsste es eine ‹Stammzellenspende› heißen. Denn bei der Zellentnahme ist der Ablauf eher der klassischen Blutspende ähnlich», betont der Arzt. Bei der sogenannten «Apherese» werden die nötigen Stammzellen aus dem Blutplasma des Spenders «herausgewaschen». «Für die Prozedur ist keine Vollnarkose notwendig», so Hemmer. Damit gehören die tagelangen Klinikaufenthalte der Vergangenheit. Bei dieser Methode verlassen die Stammzellen-Spender die Klinik nach drei bis fünf Stunden.
Was nach den Untersuchungen unbedingt mit dem Empfänger überreinstimmen muss, um im Notfall Stammzellen spenden zu können, sind die sogenannten «Human Leukocyte-Antigens» (HLA). Die Daten der möglichen Spender werden nach der Blutentnahme in der Nationalen Knochenmarkspenden-Datei gespeichert. Wenn im familiären Umfeld der Betroffenen keine solche Übereinstimmung gefunden wird, suchen behandelnde Ärzte nach möglichen «Lebensrettern» in solchen Datenbanksammlungen mit potenziellen Spendern. Der luxemburgische Verein ist international vernetzt, so dass auch im Ausland nach Spendern gesucht werden kann.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können