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Schädelhirn-Trauma führte zum Tod

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LUXEMBURG - Am Dienstag war der zweite Verhandlungstag im Prozess um den Tod eines Säuglings. Nach Angaben der Experten starb das 42-Tage alte Kind an den Folgen einer Schädelhirntrauma.

Eine 21-jährige Frau und ihr 26-jähriger Ex-Lebenspartner sollen ihren gemeinsamen Säugling so schlimm misshandelt haben, dass er an seinen Verletzungen starb.

Ihr Baby wurde am 9. August 2010 geboren. 42 Tage später ist das Kind an den Folgen eines Schädelhirntraumas gestorben. Den zwei Beschuldigten im Alter von 21 bzw. 25 Jahren wird vorsätzlicher Totschlag vorgeworfen. Laut Strafgesetzbuch droht beiden eine lebenslängliche Haftstrafe. Sie sollen laut Anklage ihr Baby mehrere Male geschüttelt und misshandelt haben. Die zwei Beschuldigten, die momentan nicht mehr in einer Beziehung sind, schieben sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe. Niemand will es gewesen sein.

Zeuge nicht anwesend

Am Dienstag war ein Chirurg aus Berlin als Zeuge geladen. Als der Präsident der Kriminalkammer den Zeugen aufrief, war dieser allerdings nicht im Sitzungssaal. Nach einer langen Unterbrechung stand fest, dass sich der Zeuge in Berlin befindet und am kommenden Donnerstag als Zeuge aussagen wird. Anschließend trat eine weitere Zeugin vor die Richter. Sie schilderte verschiedene Möglichkeiten, wie es zu den Verletzungen des Babys gekommen sein könnte. „Die Theorie, dass das Kind durch die Luft geschmissen wurde und mit dem Kopf gegen die Decke gestoßen ist, könnte stimmen“, so die Expertin.

Anschließend fragte die stellvertretende Generalstaatsanwältin Doris Woltz, ob die Schädelfraktur ausschlaggebend für den Tod des Kindes war. Die Expertin verneinte dies. Allerdings, erklärte sie, dass beim Säugling ein Schädelhirntrauma festgestellt wurde, das zum Tode geführt hat. Hinzu kam das Zusammenspiel zwischen dem Trauma und der Schädelfraktur. Die Zeugin erklärte zudem, dass bei einem Kind, wenn es gegen etwas stößt, unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen werden können. Das Kind könne anfangen, zu schreien. Es könne aber auch zur Bewusstlosigkeit des Säugling kommen. „Es ist durchaus möglich, dass das Kind gegen die Decke geschlagen ist und anschließend bewusstlos wurde. Somit könnte es sein, dass einer von beiden Eltern das Kind so stark geschüttelt hat, dass es wieder zu sich gekommen ist. So könnte es auch zum Schütteltrauma und zum Schädelhirntrauma gekommen sein“, so die Expertin. Zudem hatte das Kind zahlreiche blaue Flecken. Was wiederum beweise, dass das Kind misshandelt wurde.

Möglich sei, dass die Pflegezustände des Kindes nicht normal waren. Beispielsweise könne auch eine Verstopfung zu blauen Flecken führen. Unter anderem wurden beim Säugling blaue Flecke am Po festgestellt. Am Mittwoch wird es an den Ermittlern sein, vor der Kriminalkammer auszusagen.

(Philippe Hammelmann/Tageblatt.lu)