Die geplante Übernahme des Bitburger Flugplatzes durch den Unternehmer Frank Lamparski ist nach Angaben der Flugplatz Bitburg GmbH geplatzt. Lamparski habe die 30 Millionen Euro Startkapital vor Ablauf der vereinbarten Frist nicht nachweisen können, teilte die Flugplatz Bitburg GmbH am Mittwoch mit. Damit fehlt eine wichtige Voraussetzung für das Geschäft. Der luxemburgische Flughafenplaner hätte die Summe auf ein projektgebundenes Konto überweisen müssen, das Ultimatum war in der Nacht zum Mittwoch ausgelaufen. «Der Deal ist geplatzt», sagte der Aufsichtsratschef der Flugplatz Bitburg GmbH, Michael Billen, der dpa.
Ursprünglich hatte Lamparski den Geld-Nachweis bereits bis Ende 2011 liefern sollen. Er hat nach eigenen Angaben einen Investor aus Asien an Land gezogen, der angeblich 380 Millionen Euro in den früheren US-Militär-Flugplatz in der Eifel stecken will.
Bislang 40,53 Prozent
Lamparski hatte Anfang 2010 den Flughafen zu 40,53 Prozent übernommen. Noch halten der Eifelkreis Bitburg-Prüm und die Stadt Bitburg 54,21 Prozent der Anteile an der Flugplatz Bitburg GmbH. Sie wollen ihre Anteile an den Unternehmer verkaufen, wenn der Bankbeleg vor Ablauf des Ultimatums eingegangen ist. Fünf Prozent der Anteile sind in der Hand von zwei Privatfirmen.
Die für Mittwochnachmittag angekündigte Pressekonferenz wurde abgesagt.
Unterschiedliche Zukunftspläne
Die Flugplatz Bitburg GmbH will das Gelände trotz des Flops zu einem Verkehrsflughafen ausbauen und betreiben. «Ich bleibe bei der Grundüberzeugung, dass der Flugplatz Bitburg eine Zukunftschance hat. Aber nicht mit Herrn Lamparski», sagte Billen. Er werde bald eine Sitzung des Aufsichtsrates einberufen, um über die Zukunft des Flugplatzes zu beraten.
Die rheinlandpfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) hat dagegen andere Pläne: Nach ihren Vorstellungen könnte die Fläche unter anderem für regenerative Energien genutzt werden. Das Ministerium wolle nun eine Lenkungsgruppe für die Zukunft des Flugplatzes einrichten. «Die Unsicherheiten müssen ein Ende haben, damit die Region eine realistische Perspektive erhält, wie es auf der Liegenschaft weiter geht», erklärte Lemke.
Es gebe mehrere Vorschläge, wie die ehemaligen Militärflächen künftig genutzt und dabei Klimaschutz und Energiewende miteinbezogen werden könnten. Denkbar seien zum Beispiel Stromerzeugung durch Photovoltaik, Windenergie oder der Anbau von Energiepflanzen für Biogasanlagen.
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