Obwohl das Gerät nur wenige Veränderungen zum Vorgänger aufweist, scheuten viele keine Mühen, um das Tablet am Freitag als erste in den Händen halten zu können. In Luxemburg können Kunden das neue Tablet ab dem 23. März in den Apple-Geschäften kaufen, hieß es auf Nachfrage von Tageblatt.lu. «Vorbestellen kann man das Gerät nicht, man muss schon ins Geschäft kommen», sagte ein Verkäufer von Lineheart in Esch/Alzette.
Einigen der Kunden in Deutschland, oder Großbritanien, wo der Verkauf am Freitag startete, fehlten die Worte, um ihr eigenes Verhalten zu begründen. So auch in München, wo in der Innenstadt die Menschenschlange bis zur Ladeneröffnung auf 200 Meter anwuchs. «Das kann man nicht erklären», sagte der Softwareentwickler Daniel Bader, der selbst Apps für das iPad entwickelt.
Begehrtes Gerät
In Tokio stand Oleg Konowalow in der Schlange, um ein Modell für seinen dreijährigen Sohn zu ergattern. «Ich bin extra aus Russland angereist.» In seinem Heimatland hätte er mehrere Monate auf das Gerät warten müssen. Zu seinen Bemühungen sagte er: «Es erinnert mich an die Zeit vor 30 Jahren, als ich acht Stunden in der Kälte gewartet habe, um Lenins Mausoleum zu sehen.»
Das neue Modell kostet in Deutschland zwischen 480 und 800 Euro und unterscheidet sich gegenüber dem iPad 2 vor allem durch einen schärferen Bildschirm und eine bessere Kamera. Diese Neuerungen waren für viele Argument genug, um sich ein Zweitgerät anzuschaffen. «Das Display gibt es woanders nicht. Das hat mich gekickt», sagte Bader. «Das reicht zumindest, um mir das Geld aus der Tasche zu ziehen.» Nicole Wagner und Helmut Lang besitzen ebenfalls bereits ein iPad und schaffen sich nun ein zweites an. «Es ist einfach die Handhabung und dass man es für so viele Dinge benutzen kann», sagte Lang.
Der erste Käufer
Bereits Stunden vor Bader hatte der 34-jährige Bauleiter David Tarasenko in Sydney als allererster das neue iPad gekauft. «Als Tim Cook es ankündigte, hörte es sich nach einem magischen Gerät an», sagte Tarasenko. Cook hatte die dritte Generation des Anfang 2010 von Apple-Mitgründer Steve Jobs eingeführten Computers Anfang März vorgestellt und damit viele Jünger des Konzerns mit dem Apfelsymbol in Ekstase versetzt. Seit Freitag ist das neue iPad in zehn Ländern im Handel – neben Deutschland unter anderem in den USA, Großbritannien und Frankreich.
Die Erwartungen an das iPad sind hoch – nicht nur bei den Kunden, sondern auch an der Börse. Kurz vor Verkaufsstart knackte die Apple-Aktie an der Wall Street kurzzeitig sogar die Marke von 600 Dollar – erst vor rund einem Monat waren die 500 Dollar erstmals gefallen. Nun liegt der Marktwert des Konzerns bei fast 560 Milliarden Dollar und Apple hängt die Konkurrenz im Kampf um den Titel als teuerstes börsennotiertes Unternehmen der Welt noch weiter ab.
Analysten gehen davon aus, dass auch das neue iPad zu einem Riesengeschäft für Apple wird. Einige rechnen damit, dass der Konzern aus dem Silicon Valley noch mehr Geräte der dritten Generation als vom Vorgängermodell verkauft. Bisher hat Apple 55 Millionen iPads weltweit veräußert.
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