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«Herzensanliegen fehlt»

«Herzensanliegen fehlt»
(Tageblatt-Archiv/Alain Rischard/editpress)

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Vor rund 13 Jahren wurde die Idee der Grossregion mit dem "Zukunftsbild 2020" an den Start gebracht. Welche Ziele sind heute erreicht und was die Grossregion ausbremst, darüber sprachen wir mit dem Politikwissenschaftler Wolfgang Lorig von der Uni Trier.

Tageblatt: Professor Lorig, warum haben Sie sich entschieden, ein Buch über die Großregion zu schreiben? Inzwischen gibt es zahlreiche Werke zum Thema.

Prof. Dr. Wolfgang Lorig

Prof. Dr. Wolfgang Lorig: «Das gerade veröffentlichte Buch „Die Großregion SaarLorLux – Anspruch, Wirklichkeiten, Perspektiven“ geht auf eine öffentliche Vortragsreihe in der Universität Trier zurück. Diese Veranstaltungen wurden gemeinsam mit dem Bürgerforum SaarLorLux e.V. und der DLWI (Deutsch-luxemburgische Wirtschaftsinitiative) vorbereitet und durchgeführt. Motivation für diese Vortragsreihe, an welcher unter anderem der ehemalige Premierminister Jacque Santer und der frühere luxemburgische Honorarkonsul Franz-Peter Basten mitwirkten, war der Eindruck, dass das europäische Integrationsprojekt zusehends brüchig zu werden scheint. Das früher, fast ohne Einschränkungen, als attraktiv empfundene zwischenstaatliche Projekt zeigt inzwischen deutliche Erschöpfungstendenzen und Erosionserscheinungen. Und in diesem Kontext scheinen mir die Überzeugungskraft eines „Europas der Regionen“ und damit ein Engagement für grenzüberschreitende regionale Integrationsprojekte zu schwinden.

Zieht man eine vorläufige, leider nicht durch umfassende empirische Studien zum Stand der Umsetzung des „Zukunftsbildes 2020“ gestützte Zwischenbilanz, lassen sich in einigen Politikfeldern wie Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Kultur, Wissenschaft und vor allem Kommunalpolitik positive Entwicklungen feststellen. Grenzüberschreitende Initiativen und Projektumsetzungen sind in bestimmten Politikfeldern zum gelebten Alltag in der Großregion geworden. Gleichzeitig ist jedoch festzustellen, dass das Integrations- und Identitätsbildungsprojekt Großregion kaum in der Lebenswelt der Bürger angekommen ist. Viele Bürgerinnen und Bürgern sehen die Großregion, wenn sie denn darum wissen, als kaum oder nicht bedeutsam für ihren Alltag an.»

Was es noch mit einem «Gesicht» der Großregion auf sich hat und wo ihre Chancen für die zukunft liegen, lesen Sie in der Samstagsausgabe des Tageblatt sowie als E-Paper.

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