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Finger weg von der Margarine

Finger weg von der Margarine
(dpa-Archiv)

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Viele Menschen kämpfen mit erhöhten Cholesterinwerten. Den "bösen" Cholesterin mit Margarine zu senken, ist einfach, bringt aber nichts, heißt es aus der luxemburgischen Behörde für Lebensmittelsicherheit.

Bei der Organisation «Foodwatch» stehen die Margarine Becel pro.aktiv und insbesondere die Pflanzensterine, die dieser Margarine zugesetzt werden in der Kritik. Das Produkt wird auch in Luxemburg verkauft. Das Bundesinstitut für Risikobewertung in Deutschland hat bereits 2008 festgestellt, dass «die maximale Senkung des Plasmacholesterinspiegels im Allgemeinen durch 1-2 g Pflanzensterine täglich erreicht wird». Mit anderen Worten, für Menschen, die Cholesterin-Probleme haben, ist diese Margarine eine gute Sache, das streitet auch «Foodwatch» nicht ab.

Allerdings ist es für diejenigen, die sich Becel pro.aktiv präventiv aufs Brot schmieren, eine eher ungesunde Angelegenheit. Denn, wie auch die Verbraucherschützer Alarm schlagen, sind die Spätfolgen eines erhöhten Verzehrs von Pflanzensterinen möglicherweise gesundheitsschädigend.

Kein Allheilmittel

«Daher sollen nur Betroffene diese Margarine essen», betont auch Patrick Hau von der luxemburgischen Behörde für Lebenssicherheit. Auch wenn das Produkt hierzulande in den Supermarktregalen zu finden sei, sieht Hau «keinen Anlass», dagegen aktiv zu werden. Denn die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) habe das Produkt vor seiner Markteinführung getestet und für den Handel freigegeben. «Was viel wichtiger ist», so Hau, «ist eine gesunde Ernährung.»

Eine Messung des Cholersterin-Spiegels im Blut gibt schon erste Anhaltspunkte. Darüber hinaus wäre der Gang zum Ernährungsberater sinnvoll, empfiehlt Patrick Hau. Er analysiert die Essgewohnheiten und gibt Tipps, wie man mithilfe einer Ernährungsumstellung, vielleicht auch ohne «Novel-Food», gesund bleiben kann. Man denke hier nur an die Ernährungspyramide, mit vielen pflanzlichen Fetten, mäßigem Fleischkonsum, viel Obst und Gemüse.

«Foodwatch» hat nun dazu aufgerufen, die besagte Margarine wegen der Phytosterinen als Arzneimittel einzustufen. «Es handelt sich um ein ‹funktionelles Lebensmittel›, dessen Konsum nur für bestimmte Verbrauchergruppen geeignet ist», meint seinerseits Patrick Hau.