180.000 Euro wird Coditel (mittlerweile Numéricable) zahlen müssen. Wohl eine Genugtuung für viele Kunden, hatten doch vor allem die Geschäftspraktiken gegenüber den Endkunden für Aufregung gesorgt.
Bereits im Dezember 2010 schrieb der Luxemburger Konsumentenschutz zur Entscheidung des „Conseil de la concurrence“, der Wettbewerbsbehörde, gegen die Geschäftspraktiken des Fernseh-, Internet- und Telefonanbieters Coditel vorzugehen: „Es handelt sich um eine längst überfällige Entscheidung, welche die rechtlichen Interessen der Verbraucher berücksichtigt.“ Nun hat der Wettbewerbsrat seine Strafe verhängt. 180.000 Euro wird Coditel zahlen müssen. Wie gesagt, es war lange Zeit eine Hängepartie. Die Vorwürfe aber hatten es in sich: mangelnde Kundeninformation; Zwang, einen bestimmten Decoder zu kaufen (und das nur bei Coditel); die Verrechnung separater Gebühren für – auch hypothetische – Zweit- und Drittanschlüsse.
Ganze 515 Tage für mehr Klarheit
Die letzten knapp zwei Jahre war die Wettbewerbsbehörde mit der Causa Coditel beschäftigt. Die Behörde teilte am Montag mit, dass das Unternehmen seit dem 11. Februar 2011 seine Geschäftsgebaren schrittweise den Forderungen des „Conseil de la concurrence“, die dieser am 10. Dezember 2010 formuliert hatte, angepasst hat. Ganze 515 Tage habe Coditel damit gebraucht, um seine Geschäftspraktiken und Verträge derart verständlich zu gestalten, dass Kunden nicht in die Irre geführt werden.
Die Konsequenz aus dieser doch recht langen Zeitspanne der Fehlerbehebung hat der „Conseil de la concurrence“ nun gestern ausgesprochen: 180.000 Euro Strafe.
Kunden, die sich geprellt fühlen, können sich hiervon nichts kaufen. Coditel indes hat sich lange Zeit gegen die Vorwürfe gewehrt. Man habe schließlich nur das getan, was auch die Konkurrenzanbieter tun, formulierte das Unternehmen bereits in einer Pressemitteilung vom Dezember 2010.
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