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Belval wird Wiege für Hightech-Firmen

Belval wird Wiege für Hightech-Firmen
(Tageblatt/Isabella Finzi)

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ESCH/BELVAL - Luxemburger Start-ups haben ein neues Zuhause. Am Montag wurde das neue Gebäude des Unternehmens-Brutkastens in Belval feierlich eröffnet.

Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler, Forschungsminister François Biltgen und Wirtschaftsminister Etienne Schneider hatten sich eingefunden, um auf das neue Gebäude anzustoßen.

„Wenn ein Start-up geschaffen wird, dann hat es meistens nichts weiter als eine gute Idee“, sagte Wirtschaftsminister Etienne Schneider bei seiner Rede. „Alles andere fehlt. Weder hat es die Infrastruktur noch hat es das benötigte Geld“, fuhr er fort. Eine solche Einrichtung wurde bereits 1998 mit dem Technoport in Esch geschaffen.

Diese auf Initiative des staatlichen Forschungsinstitutes CRP Henri Tudor entstandene Einrichtung feiert seit 14 Jahren große Erfolge. Sie bietet jungen Technologieunternehmen ein Dach, Bürofläche und diverse Dienstleistungen, die ihnen den Start auf den Markt erleichtern sollen.

Die Bilanz, die Tudor-Geschäftsleiter Marc Lemmer zieht, liest sich positiv. Seit seinem Bestehen erhielt der Technoport 1.200 Bewerbungen und beherbergte etwa 60 Unternehmen. 22 Unternehmen sind erfolgreich aus dem Brutkasten herausgeschlüpft. Sieben davon wurden von internationalen Unternehmen aufgekauft.

Finanzierung für junge innovative Betriebe

Bislang war der Gravitationspunkt des Technoport der „Schlassgoart“ in Esch mit einem Ausleger in Foetz. Nun also ziehen die Bewohner des „Schlassgoart“ nach Belval in ihren neuen Sitz in der rue des Hauts Fourneaux.

Das Gebäude ist das erste aus dem industriellen Denkmalbestand Belvals, das eine neue Nutzung findet. Dazu wurde in die alten Außenmauern ein weitestgehend neues Gebäude nach den Plänen des Architektenbüros Arlette Schneiders Architectes gebaut.

Ziel der Regierung ist es, die wissenschaftlichen Aktivitäten Luxemburgs in der neu entstehenden Stadt mit Universität und Forschungsinstituten zu bündeln.

Technoports Finanzierung ist gesichert

Neben einer solchen Infrastruktur braucht ein junges aufstrebendes Unternehmen aber vor allem Mittel. „Was das Geld betrifft, haben wir ein komplettes Paket auf die Beine gestellt. Beginnend mit dem ‹régime jeunes entreprises inovantes›, den wir vor Kurzem aufgelegt haben und welcher der Regierung die Möglichkeit gibt, junge innovative Unternehmen mit bis zu einer Million Euro zu bezuschussen. Damit können sie zum Beispiel ihre Fertigungsablaufstudie, ihre Recherche oder ein Patent finanzieren“, erklärte Minister Schneider.

„Wenn die Unternehmen die erste Hürde überwunden haben und schon konkreter werden, dann kann die SNCI eine direkte Beteiligung an einer solchen Firma erwerben“, so der Minister weiter. Diese Kapitalbeteiligung sei auf eine halbe Million Euro begrenzt, vorausgesetzt, der Bewerber bestehe den Auswahlprozess. Darüber hinaus gebe es den neu aufgelegten „Luxemburg Futur Fund“ mit seinen 150 Millionen Euro, der in junge innovative Unternehmen einsteigen kann, wenn sie anfangen, zu produzieren.

Inkubator wird
eigenes Unternehmen

Neben dem neuen Gebäude hat der Inkubator Technoport seit Beginn des letzten Monats auch eine neue Rechtsform. Bislang eine spezielle Abteilung des CRP Henri Tudor ist Technoport nun ein eigenständiges Unternehmen mit eigener Verwaltung, die ebenfalls in dem neuen Gebäude zu Hause sein wird.