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Lokführer beginnen Streik

Lokführer beginnen Streik
(Ralf Hirschberger)

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Fast eine Woche wollen die Lokführer in Deutschland streiken. Für Pendler und Reisende in Luxemburg will CFL am Montag Genaueres bekannt geben.

Der Tarifkonflikt zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn eskaliert (Artikel). Die GDL will den Schienenverkehr in Deutschland für fast eine Woche lahmlegen. Schon ab Montagnachmittag um 15.00 Uhr sollen keine Güterzüge mehr rollen. Der Personenverkehr soll ab Dienstagnacht um 2.00 bis Sonntagmorgen deutschlandweit bestreikt werden. Auch wenn die Bahn an einem Notfallfahrplan arbeitet, müssen sich Reisende auf sechs Tage voller Zugausfälle und ungewisser Verbindungen einstellen.

«Im Laufe des Morgens werden wir genauere Informationen bekanntgeben», so ein CFL-Sprecher gegenüber Tageblatt.lu am Montag. Möglicherweise wären die Züge auf der Linie Luxemburg-Koblenz sowie in der nahen Grenzregion (Trier und Saarbrücken) vom Ausstand der deutschen Lokführer betroffen.

Bahn-Angebot abgeschlagen

Es wäre bereits der achte Streik in der seit Monaten laufenden Auseinandersetzung – und der bisher längste. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky und sein Stellvertreter Norbert Quitter wollen sich am Montagvormittag in Berlin dazu äußern. «Erneut zwingt die Deutsche Bahn die eigenen Lokomotivführer, Lokrangierführer und Zugbegleiter zum Arbeitskampf», erklärte die GDL am Sonntagabend.

Sie hatte am vergangenen Donnerstag das neue Tarifangebot der Bahn zurückgewiesen und einen weiteren, langen Arbeitskampf angekündigt. Die Bahn hatte angeboten, die Löhne sollten vom 1. Juli an in zwei Stufen um insgesamt 4,7 Prozent steigen. Dazu komme eine Einmalzahlung von insgesamt 1000 Euro bis zum 30. Juni.

Knackpunkt: Einheitlicher Tarifvertrag

Die GDL fordert für die Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld und eine Stunde weniger Arbeitszeit pro Woche. Ein Knackpunkt für die GDL ist die Einstufung der Rangierlokführer im Tarifgefüge der Bahn.

Der Konflikt ist auch deshalb so schwierig, weil die GDL mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) um Einfluss im Konzern ringt. Zudem will die GdL einen Erfolg erzielen, bevor das kommende Tarifeinheitsgesetz der schwarz-roten Bundesregierung die Macht kleiner Gewerkschaften beschränkt.

Scharfe Kritik an Gewerkschaft

Der deutsche Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt kritisierte den Streik. «Ich habe Verständnis dafür, dass viele Bürger über das Ausmaß des Streiks verärgert sind», sagte Dobrindt der «Bild»-Zeitung (Montag). Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel erklärte in dem Blatt: «Der Tarifstreit bei der Bahn ist für Außenstehende kaum noch nachzuvollziehen». Er betonte: «Alle Beteiligten müssen sich fragen, ob der Schaden, den dieser Ausstand anrichten könnte, noch in einem vernünftigen Verhältnis zur eigentlichen Auseinandersetzung steht. Statt Deutschland lahmzulegen, brauchen wir ernsthafte Verhandlungen.»

Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber brachte am Sonntag erneut eine Schlichtung ins Spiel. Auch der Vorsitzende des Dachverbands dbb-Beamtenbundes, dem die GDL angehört, macht sich dafür stark. «Wenn dieser Streik nicht zu einem Verhandlungsergebnis führt, wird es sinnvoll sein, auf einen unabhängigen Dritten zurückzugreifen», sagte ddb-Chef Klaus Dauderstädt der «Süddeutschen Zeitung» (Montag). Dies lehnt die Gewerkschaft ab.