Keine Volkswirtschaft, egal ob arm oder reich, sei momentan immun gegen einen Niedergang, wenn sie sich isoliere, sagte die Direktorin des Internationalen Währungsfonds am Donnerstag (Ortszeit) in Washington. Die Aussichten für die Weltkonjunktur bezeichnete sie als «ziemlich düster». Es bestehe fast überall die Gefahr, dass sich das Wachstum verlangsame und die öffentlichen Haushalte ins Schwanken gerieten.
Sie verglich die Situation mit den 1930er Jahren, bevor die Welt in den Zweiten Weltkrieg verfallen sei, als Rückzug, Protektionismus und Isolation die internationale Politik bestimmt hätten. Richtig sei, die Wirtschaftsprobleme durch Zusammenarbeit in den Griff zu bekommen. «Sie muss im derzeitigen Kern der Krise beginnen, der offensichtlich in den europäischen Staaten liegt und besonders in den Ländern der Eurozone», sagte Lagarde.
Reformen umsetzen
Die Eurozone sei eine «Währungsunion, die nicht richtig in einer ökonomischen und haushaltspolitischen Union vollendet wurde, woran derzeit gearbeitet wird», erläuterte sie.
Während die europäischen Führer ihre «gewaltigen» Herausforderungen bewältigen, müssten auch die Finanzmärkte mehr Geduld beweisen. In Demokratien fielen wichtige Entscheidungen nicht über Nacht, «die Dinge brauchen Zeit», sagte Lagarde.
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