Der US-Regierung missfalle, dass VW in seinem Werk in Chattanooga einen dort beschlossenen Betriebsrat nicht anerkenne und keine Tarifverhandlungen aufnehmen wolle, sagte Perez der «Welt am Sonntag». VW habe mit seinem Gesetzesbruch beim Thema Schadstoffausstoß seinen Ruf nachhaltig beschädigt. «Und sie setzen noch einen drauf, indem sie sich weigern, in diesem Fall mit der Gewerkschaft zu verhandeln.» Perez zeigte sich auch deshalb enttäuscht von der Weigerung VWs mit der Gewerkschaft zu kooperieren, weil der Konzern an anderen Standorten auf Kooperation setze.
Der Streit zwischen der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) und VW dauert seit mehreren Jahren. VW kündigte zuletzt Berufung gegen eine Entscheidung der US-Behörde für Arbeitsbeziehungen (NLRB) an, wonach die Niedersachsen mit den Mitarbeitern der Instandhaltung Tarifverhandlungen aufnehmen müssen. Man wolle keine Trennung der Belegschaft in Mitarbeiter der Produktion und jener in der Instandhaltung, bekräftigte der Konzern am Sonntag.
Die UAW versucht seit Jahren, Mitarbeiter in dem Werk gewerkschaftlich zu organisieren, um für die Belegschaft dort Tarifverhandlungen aushandeln zu dürfen. Vergangenes Jahr hatte eine Mehrheit der Beschäftigten aus der Instandhaltung für eine Vertretung durch die Automobilgewerkschaft gestimmt. Die Abstimmung markiert einen der wenigen Siege der UAW im ansonsten weitgehend gewerkschaftsfreien Süden der USA.
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