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Journalist stirbt bei Explosion in Kiew

Journalist stirbt bei Explosion in Kiew
(dpa/Roman Pilipey)

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Einer der bekanntesten Journalisten der Ukraine, Pawel Scheremet, ist bei der Explosion eines Sprengsatzes in einem Auto ums Leben gekommen.

«Nach vorläufigen Angaben war es eine Bombe. Ob selbstgebaut oder nicht, müssen Experten klären», sagte Behördensprecher Artjom Schewtschenko am Mittwoch in der ukrainischen Hauptstadt.

Scheremet saß allein im Wagen einer Kollegin, als das Fahrzeug am Mittwoch explodierte, wie das Internetportal «Ukrainskaja Prawda» berichtete, für das der gebürtige Weißrusse arbeitete. Präsident Petro Poroschenko forderte eine lückenlose Aufklärung. «Die Täter müssen bestraft werden», teilte er per Twitter mit. Scheremet, der auch als Moderator für das Radio Westi arbeitete, galt als eng vernetzt mit der prowestlichen Führung um Präsident Poroschenko.

Enorme Sprengkraft

«Die Bombe hatte eine Sprengkraft von etwa 400 bis 600 Gramm TNT», sagte Sorjan Schkirjak vom Innenministerium in Kiew. «Der Sprengsatz war entweder ferngezündet oder hat zeitverzögert angesprochen», meinte er.

Generalstaatsanwalt Juri Luzenko versprach eine genaue Untersuchung des Verbrechens. Der ukrainische Journalistenverband bezeichnete den Tod ihres Kollegen als Mord.

Erst vor gut einem Jahr war der regierungskritische Journalist Oles Busina in Kiew erschossen worden. Der Mord in der krisengeschüttelten Ex-Sowjetrepublik hatte international für Aufsehen gesorgt. Im Jahr 2000 war der Gründer der «Ukrainskaja Prawda», Georgi Gongadse, ermordet worden. Die Auftraggeber wurden nie gefunden.