Allgemein wird mit einem klaren Sieg von Oppositionsführer Enda Kenny und seiner konservativen Fine-Gael-Partei gerechnet.
Die Wahlbeteiligung lag höher als 2007, als 67 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne gegangen waren. In einigen der 43 Wahlkreise wurde nach ersten Informationen vom Wahlabend sogar die 80-Prozent-Marke übersprungen. Die Iren sind erbost und machen die alte Regierung unter Premierminister Brian Cowen von der Fianna-Fail-Partei für schwere Fehler beim Management der Wirtschafts- und Finanzkrise verantwortlich.
Desolater Wirtschaftszustand
Das Land musste nach dem De-Facto-Zusammenbruch seines aufgeblähten Bankensystems unter den Rettungsschirm von EU und Internationalem Währungsfonds schlüpfen. Die Gemeinschaft stellte Kreditzusagen in Höhe von 85 Milliarden Euro bereit, wovon Irland 17,5 Milliarden aus eigenen Mitteln – unter anderem aus seinem gut gefüllten Pensionsfonds – bestreiten soll.
Der Wahlsieger erbt von der Vorgängerregierung ein Rekord-Haushaltsdefizit von 32 Prozent, einen riesigen Schuldenberg von mehr als 160 Milliarden Euro und eine Arbeitslosigkeit von gegenwärtig 13,4 Prozent. Das Land ist in einem solch desolaten Zustand, dass wöchentlich 1000 Iren ihre Heimat verlassen – vor allem junge, gut ausgebildete Leute, die keine berufliche Perspektive auf der Insel sehen.
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