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Hai tötet 17-Jährige vor den Augen ihrer Eltern

Hai tötet 17-Jährige vor den Augen ihrer Eltern

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Trauriger Ausklang des Osterwochenendes in Australien: Ein 17-jähriges Mädchen ist am Montag in der Nähe der Wylie Bay beim Surfen von einem Hai angegriffen worden. Sie verstarb im Krankenhaus.

Die junge Australierin war mit ihrem Vater beim Surfen, als der Hai sie angriff. Laut australischen Medienberichten verlor die 17-Jährige während des Angriffes ein Bein. Um welche Art Hai es sich handelte, ist bisher nicht bekannt. Obwohl die junge Frau noch ins Krankenhaus gebracht werden konnte, kam die Hilfe zu spät. Der Teenager starb kurze Zeit nach dem Angriff.

Kelp Beds in der Nähe von Wylie Bay, wo sich der Angriff ereignet hat, ist berüchtigt für Haiangriffe. Erst 2014 verlor ein Surfer nach einem Angriff in der gleichen Gegend einen Großteil seiner beiden Arme. Die Region ist relativ abgelegen, rund siebeneinhalb Autostunden sind es von hier bis in die westaustralische Metropole Perth. Esperance, der einzige größere Ort in der Nähe, hat rund 10.000 Einwohner.
Haiwarnung über Twitter

Westaustralien ist häufiger in den Schlagzeilen, wenn es um Haie geht, nicht zuletzt, da der Staat über längere Zeit die Jagd auf Haie über drei Meter erlaubt hatte. Auslöser waren mehrere Haiattacken in kurzen Abständen gewesen. Inzwischen ist diese Strategie wieder aufgegeben worden, Westaustralien arbeitet inzwischen mit mehr abgesperrten Strandbereichen, einer Überwachung aus der Luft und am beliebten Perth-Strand Cottesloe mit Wachtürmen. Außerdem werden immer mehr Haie mit Satellitentags versehen. Für dieses Projekt haben die westaustralischen Behörden zusätzlich mehrere hundert Empfänger im Seebett installiert, während weitere Satellitenempfänger die Position der Tiere überwachen, die mit einem Satellitentag versehen wurden.

Befindet sich einer dieser Haie in der Nähe eines Strandes oder sichtet einer der Rettungshubschrauber einen Hai aus der Luft, so können Strandbesucher in weniger als zwei Minuten über Twitter gewarnt werden. Auch die Rettungsschwimmer am Strand werden über die Gefahr informiert und können Schwimmer und Surfer an den Strand zurückrufen oder Strände komplett schließen. Auch der Hai in Kelps Beach wurde dort gemeldet, doch für das Opfer kam die Twitternachricht wohl zu spät.
Westaustralien – gefährliches Surfrevier

Drittes Haiopfer innerhalb von einem Jahr

Der Teenager ist das dritte Haiopfer innerhalb von einem Jahr. Im Mai starb ein 29-jähriger Surfer nach einer Haiattacke und wenige Tage später im Juni eine 60-jährige Taucherin. Fischer, die am Unglücksort ankamen um zu helfen, berichteten später, dass der Hai größer als ihr fünf Meter-Boot gewesen sein soll.

Das Meer vor Westaustralien gilt insgesamt als eines der gefährlichsten Schwimm- und Surfreviere der Welt, wenn es um Haiangriffe geht. 2011 und 2012 verloren fünf Menschen innerhalb von nur zehn Monaten bei Haiangriffen ihr Leben.

Mehr Menschen im Wasser = mehr Haiattacken

Doch auch wenn Westaustralien oft mehr Haiattacken vermeldet als andere Regionen – grundsätzlich sind sich die Experten einig: Der Hauptgrund für den Anstieg der Angriffe ist, dass immer mehr Menschen schwimmen, surfen, tauchen oder schnorcheln gehen. „Je mehr Menschen ins Wasser gehen, umso unvermeidbarer ist es, dass es zu Begegnungen mit Meerestieren kommt”, sagt John West, der die Hai-Statistik beim Taronga Zoo leitet. Dabei werde natürlich auch mal jemand gebissen. Menschen könnten zwar nicht ihre natürliche Umgebung kontrollieren, dafür aber ihr eigenes Verhalten.
Drei gefährliche Arten

Laut West sind vor allem drei Haiarten in Australien für den Menschen gefährlich: Der weiße Hai, der Tigerhai und der Stierhai. „Diese drei Arten sind in 96 Prozent aller tödlichen, unprovozierten Haiattacken in Australien identifiziert worden“, schreibt er auf seiner Webseite. Haie seien dabei nicht auf Menschenjagd, ansonsten würden sie nicht zubeißen und wieder loslassen. „Wahrscheinlich ist, dass sie ein attraktives Objekt untersuchen.“ In manchen Fällen mag es aber auch sein, dass der Hai sein Opfer mit seiner normalen Beute verwechselt – zum Beispiel mit einem Seehund.