Trier lässt die Antike wieder aufleben: Rund 300 Legionäre, Gladiatoren und Handwerker bieten von diesem Freitag (31. August) an beim Römerfest «Brot und Spiele» Einblick in das Leben vor rund 2000 Jahren. Höhepunkt ist die Gladiatorenshow «Herkules und die Macht des Bösen» im Amphitheater – mit Schauspielerin Katy Karrenbauer (49) als Kaiserin Faustina. Rund 20 000 Besucher werden zu dem laut Veranstalter deutschlandweit größten Römerspektakel erwartet, das am letzten August- und ersten Septemberwochenende in den antiken Stätten der alten Römerstadt über die Bühne geht.
«Trier ist weltweit die einzige Stadt, in der es in einem antiken Amphitheater echte historisch nachgestellte Gladiatorenkämpfe gibt, die in ein Theaterstück eingebettet sind», sagte Organisator Ronald Frank der Nachrichtenagentur dpa. Der Besucher werde in eine Welt geführt, die ihm sonst verschlossen sei – und könne teilhaben: «Er riecht den Schweiß der Kämpfer, sieht das Blut.» Bei den Kämpfen der Gladiatoren des Mailänder Instituts für experimentelle Archäologie «Ars Dimicandi» gibt es immer wieder mal kleinere Verletzungen.
Die Waffen einer Frau
Karrenbauer, die 2011 bei «Brot und Spiele» als Amazonenkönigin in die Arena gestiegen war, werde in diesem Jahr aber nicht mit Schwert und Schild antreten. «Als würdige Kaiserin wird sie mit den Waffen einer Frau kämpfen», sagte Frank. Die Inszenierung rund um den Machtverfall von Kaiser Marc Aurel spiele erstmals nicht im alten Trier, sondern im antiken Alexandria. Insgesamt treten 50 Akteure auf, als Neuzugang ist Schauspieler Thorsten Nindel dabei. Er gab bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg schon den Old Shatterhand.
Großes Interesse an Römer-Spektakel
Der Vorverkauf laufe in diesem Jahr «sehr gut», sagte Frank. Die Nachfrage liege zehn Prozent über der des Vorjahres. «Brot und Spiele» organisiert die Stadt Trier zusammen mit dem Kultursommer Rheinland-Pfalz und der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz im elften Jahr. Das Budget beläuft sich auf rund 555 000 Euro.
Trier war einst Hauptstadt des Weströmischen Reiches. Von dort aus wurde ein Gebiet verwaltet, das von Schottland bis nach Marokko reichte. Noch Ende des dritten Jahrhunderts soll es Gladiatorenkämpfe im Trierer Amphitheater gegeben haben.
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