Die Währungshüter um Fed-Chefin Janet Yellen erhöhten den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld am Mittwoch um einen Viertelpunkt auf die neue Spanne von 1,0 bis 1,25 Prozent. Experten hatten damit gerechnet, da praktisch Vollbeschäftigung herrscht. Zuletzt straffte die Fed die Zinsen im März. Allerdings fiel die Entscheidung auch dieses Mal nicht einstimmig. Das Führungsmitglied Neel Kashkari wollte keine Erhöhung.
Mit einer Arbeitslosenquote von zuletzt 4,3 Prozent hat die Fed Vollbeschäftigung praktisch erreicht. Sie strebt als weiteres Ziel eine Inflation von zwei Prozent an. Dabei achtet die Fed besonders auf Preisveränderungen bei den persönlichen Ausgaben der Verbraucher (PCE). In diesem Inflationsmaß werden die schwankungsgreichen Energie- und Nahrungsmittelkosten ausgeklammert. Dieser Wert lag zuletzt allerdings mit 1,5 Prozent noch unter der Zielmarke.
Keine Überhitzung der Wirtschaft riskieren
«Allein der fast leer geräumte Arbeitsmarkt rechtfertigt diesen Schritt», kommentierte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner den Fed-Beschluss. Die Konjunktur ziehe im zweiten Quartal auch bereits wieder an. Die schwächelnde Inflation werde wohl ein vorübergehendes Phänomen sein.
Die Notenbank will keine Überhitzung der Wirtschaft riskieren, falls die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Steuerreform und massive Investitionen in die Infrastruktur einen kräftigen Schub bringen sollten. Aus den neuen Prognosen der Währungshüter geht zudem hervor, dass sie für das Jahresende mit einem Zinsniveau von 1,375 Prozent rechnen. Dies würde einem weiteren Schritt nach oben entsprechen. Die US-Notenbank tastete damit ihren bisherigen Zinsausblick für 2017 nicht an.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können