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Europas Börsen reagieren gelassen

Europas Börsen reagieren gelassen
(Daniel Roland)

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Nach einem ersten Schreck fanden sich an den Märkten schnell wieder mutige Käufer auf Schnäppchenjagd. Sie setzen darauf, dass das Leben auch mit Präsident Trump weiter geht.

Der Wahlsieg des als unberechenbar geltenden Republikaners Donald Trump hat am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch nur kurzzeitig für größere Verluste gesorgt. Zum Handelsstart fiel der Leitindex Dax noch um knapp 3 Prozent auf 10 174 Punkte. Von einer Verkaufspanik, wie sie sich vor dem Börsenstart mit Indikationen unter 10.000 Punkten noch abgezeichnet hatte, war aber nichts zu spüren.

In der ersten Handelsstunde schmolzen die Verluste nun auf 1,34 Prozent zusammen und der Dax notierte bei 10 342,10 Punkten. Der MDax verlor 0,96 Prozent auf 20 418,20 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax gab um 0,52 Prozent auf 1721,09 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 1,61 Prozent.

«Politische Börsen haben kurze Beine»

Letztlich brachte der überraschende Ausgang der US-Präsidentschaftswahl die weltweiten Märkte nur kurzfristig stärker unter Druck. Es wurde an das Sprichwort «Politische Börsen haben kurze Beine» erinnert. Laut Händler Ludwig Donnert von Orca Capital dürfte die allgemeine Unsicherheit aber anhalten bis klar werde, wohin die Reise wirtschaftlich und politisch gehe.

Dass Trump neuer Präsident der Vereinigten Staaten wird, hatte die Finanzmärkte am frühen Morgen erschüttert. Der mexikanische Peso stürzte auf ein Rekordtief ab, und der US-Dollar ging zum Euro auf Talfahrt, was die Gemeinschaftswährung kurzzeitig auf den höchsten Stand seit Anfang September trieb. Zuletzt wurde sie dann jedoch wieder mit 1,1115 Dollar gehandelt. Der Goldpreis war ebenfalls hochgeschnellt und auch die Nachfrage nach sogenannten Fluchtwährungen wie dem japanischen Yen und dem Schweizer Franken stieg sprunghaft, bevor allmählich wieder eine Beruhigung eintrat.

Schnelle Beruhigung

Hintergrund einer allgemeinen Abwärts-Bewegung an den Märkten ist oft, dass Anleger in Zukunft mit schwächerem Wachstum rechnen – und somit die betroffenen Firmen weniger Gewinn machen könnten. Brexit war ein Beispiel. Im Gegenzug suchen die Investoren dann nach Sicherheit: d.h. sie kaufen Gold oder Schweizer Franken.

Dass der Kurseinsturz an den Börsen heute morgen relativ moderat ausfiel liegt wohl an mehreren Faktoren: So haben die Kurse in den letzten Wochen bereits deutlich nachgegeben. Auch wird eine Trump-Präsidentschaft heute – im Gegensatz zu gestern – wohl nicht mehr als schlimme Katastrophe gesehen.