Die primäre Aufgabe der Armee ist der Schutz von Land und Leuten im Falle eines Krieges. Sie soll jedoch auch bei der Bewältigung von Naturkatastrophen helfen. Seit etlichen Jahren haben sich die Aufgaben der Armee jedoch vervielfältigt, insbesondere durch die Mitgliedschaft des Landes in der NATO. Luxemburg ist aufgefordert, regelmäßig an Friedensmissionen und humanitären Missionen teilzunehmen.
Geschichtliches:
Von 1817 bis 1841 wurde von Großherzog Wilhelm I eine 3000-Mann-starke Miliz eingesetzt, die Teil der niederländischen Armee war. Der Militärdienst dauerte damals rund fünf Jahre.
Ab 1841 verliert diese Miliz die Hälfte seiner Stärke. Der Grund: Luxemburg wird durch den Londoner Vertrag 1839 unabhängig, verliert aber u.a. die belgische Provinz Luxemburg und somti einen Teil seiner Bevölkerung. 1846 werden die Artillerie und die Kavalerie abgeschafft. Die etwa 1600 Infanteristen ist in Echternach und in Diekirch stationiert.
1867 entscheiden die europäischen Großmächte das Ende der Zugehörigkeit Luxemburgs zum Deutschen Bund. Luxemburg wird als „neutral“ eingestuft. Die Folge ist eine Neuorganisation der Armee, die nun zwei Bataillone (ungefähr 1500 Soldaten) zählt und sich „Corps des Cahsseurs luxembourgeois“ nennt. Ab 1868 wird die Stärke der Armee auf etwa 500 Soldaten reduziert.
1881 wird die Miliz abgeschafft und durch das circa 400-Mann-starke „Corps des Gendarmes et Volontaires“ ersetzt. Im 2. Weltkrieg wurde die „Brigade Piron“ ins Leben gerufen, die sich an der Befreiung des Landes beteiligte. Ende 1944 wird der obligatorische Militärdienst eingeführt. Die luxemburgische Armee wird auf etwa 2.200 Soldaten aufgestockt und wird zu einer Besetzungsmacht. Erst 1955 verlassen die letzten Luxemburger Bitburg.
Luxemburg ist im Jahre 1949 eines der Gründungsmitglieder der NATO. (Quelle: Luxemburger Armee).
Derzeit sind Luxemburger Soldaten in mehreren Krisengebieten dieser Welt präsent. In der Vergangenheit nahmen großherzogliche Soldaten an Missionen im indischen Ozean und in Somalia, im Tschad, in der Zentralafrikanischen Republik, im Libanon, in Mazedonien usw. teil.
35 Soldaten im Ausland
Derzeit ist ein Unteroffizier des großherzoglichen Militärs im Kongo im Einsatz, wo er sich unter anderem um die Logistik kümmert. Ein anderer Unteroffizier nimmt an einer EU-Mission in Bosnien-Herzegowina teil. 24 Armeemitglieder (1 Offizier, 5 Unteroffiziere, 1 Korporal und 17 Rekruten) sind im Kosovo stationiert, wo sie u.a. helfen, die Sicherheit zu gewährleisten. 9 Personen (1 Offizier, 1 Unteroffizier, 1 Korporal und 6 Soldaten) sind Mitglieder der internationalen Schutztruppe im Afghanistan. Sie sichern dort unter anderem zusammen mit belgischen Kollegen den Flughafen von Kabul ab.
Die Teilnehmer der Missionen werden alle vier bis sechs Monate ausgetauscht. Im Laufe der Jahre haben auf diese Weise jedoch einige Soldaten schon mehrmals an der selben Mission teilgenommen.
Immer mehr Frauen
Die luxemburgische Armee zählt laut Armee-Statistik im Augenblick 1.535 Mitglieder. Davon sind 999 Angehörige des Militärs, die Stammbelegschaft sozusagen. Es arbeiten 60 Offiziere, 135 Unteroffiziere, 40 Kaporäle und 762 freiwillige Soldaten in der Armee.
Das Militär zählt auch immer mehr weibliche Mitglieder. Die ersten Frauen wurden 1979 rekrutiert. Im Augenblick sind 35 Soldatinnen in der Kaserne stationiert. Die Zahl der weiblichen Offiziersanwärterinnen steigt.
In Punkto Material hat die luxemburgische Armee den Ruf, sehr gut ausgerüstet zu sein. Nun soll sogar ein Tramsportflugzeug gekauft werden. Dabei hat Luxemburg schon eine Luftwaffe: Die Aufklärungsflugzeuge der NATO (AWACS) sind in Luxemburg registriert und fliegen unter luxemburgischem Hoheitszeichen.
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