Der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern zahle 128 Dollar je Monsanto-Aktie, erfuhr Reuters am Mittwoch von einer Person mit Kenntnis der Verhandlungen. Bayer habe sich zudem mit den Amerikanern auf eine Zahlung von zwei Milliarden Dollar verständigt, sollten die Kartellbehörden dem Deal nicht zustimmen. Bayer war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Es ist die größte Übernahme, die ein deutsches Unternehmen je getätigt hat.
Bayer hatte in den seit Monaten andauernden Verhandlungen seine Offerte mehrmals scheibchenweise erhöht. Gestartet war Bayer im Mai mit 122 Dollar, Anfang September stellte der Konzern zuletzt 127,50 Dollar je Aktie in Aussicht. Bayer-Aktien legten nach Bekanntwerden der Nachricht an den Frankfurter Börse um mehr als zwei Prozent auf 95,40 Euro zu. Die in Frankfurt gehandelte Monsanto-Aktie legte knapp drei Prozent zu.
Weltweit führender Anbieter für Saatgut und Pflanzenschutzmittel
Gemeinsam mit Monsanto wird Bayer zum weltweit führenden Anbieter für Saatgut und Pflanzenschutzmittel. Nach Einschätzung von Marktexperten ist der Kauf der Amerikaner für Bayer strategisch sinnvoll. Allerdings steht Monsanto wegen seiner aggressiven Geschäftspraktiken und seiner gentechnisch veränderten Produkte in der Kritik. Die Amerikaner sind auch der Entwickler des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein.
Bayer und Monsanto sind nicht die einzigen Konzerne in der Branche, die ihr Heil in Zusammenschlüssen und Übernahmen suchen. Der chinesische Chemieriese ChemChina schluckt gerade den Schweizer Saatgutspezialisten Syngenta für 43 Milliarden Dollar. Ende 2015 wurde bereits der Zusammenschluss der US-Konzerne Dow Chemical und Dupont zu einem neuen Branchenriesen auf den Weg gebracht.
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