Am Samstag legt der Vize-Präsident der französischen Front National, Florian Philippot, einen Kranz in Schengen nieder. Damit will er symbolisch den Rückkehr der nationalen Grenzen innerhalb Europa feiern.
Scharfe Kritik kommt prompt von Außenminister Jean Asselborn (LSAP). Luxemburgs Chef-Diplomat verurteilt am Samstag in einer Mitteilung die Aktion als «eine zynische Provokation».
«Nationalistisches und reaktionäres Gedankengut»
Darin schreibt Asselborn, dass das Schengener Abkommen Bestandteil der Europäischen Verträgen sei, so wie die Freizügigkeit eine der Grundfreiheiten ist, die darin verankert ist.
Die Europäischen Verträge sind Bestandteil unseren Alltags und es ist «undenkbar», dass die Erleichterungen, die tausende Grenzgänger und Reisende in Europa täglich genießen, von «nationalistischem und reaktionärem Gedankengut» in Frage gestellt werden, moniert Jean Asselborn.
Keine Lösung
Die Probleme und Herausforderungen, die sich im Zuge der aktuellen Flüchtlingskrise in Europa ergeben, können nicht durch die Schließung von Grenzen gelöst werden. Viel mehr handele sich hierbei um eine «Kurzschlusshandlung», kritisiert Asselborn.
«Kein Staat in Europa kann diese Krise allein stemmen, die Lösung muss eine gesamteuropäische sein», fordert der Außenminister.
Gegendemo
Nicht nur Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn zeigt sich am Samstag über der Aktion des FN-Vize empört. Über Facebook verabreden sich zahlreiche Bürger, um Florian Philippot zu «empfangen». Darunter sind auch der frühere Europaparlamentarier Robert Goebbels, der Abgeordnete Yves Cruchten (LSAP) oder Schengens Bürgermeister Ben Homan (CSV).
Augenzeugen berichten, dass nur wenige Minuten, nachdem Philippot den Kranz vor dem Denkmal niedergelegt hatte, er ihn wieder entfernen musste. Grund dafür war die Gegenwehr des «Empfangskomitees», heißt es.
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