Sie gelten als jemand, der sich was traut. Sie haben öffentlich kritisiert, dass die „Mir wëlle bleiwen, wat mir sinn“-Mentalität der Kultur in Luxemburg nicht guttut. Warum?
Robert Garcia: Dieser Slogan durchzieht ja nicht nur die Kultur, sondern gehört zum allgemeinen Selbstverständnis. In einem Land, wo bald die Mehrheit der Einwohner nicht-luxemburgisch sein wird, kann man sich nicht auf „Mir wëlle bleiwen, wat mir sinn“ zurückziehen. In der Kultur haben zwei Drittel der Künstler und Kunstvermittler einen Migrationshintergrund oder sind Ausländer. Der qualitative Sprung der luxemburgischen Kultur in den letzten 20 Jahren basiert also auf exogenen Einflüssen.
Soziokulturelle Veranstaltungen für „Hipsters“, das ist aber eine Herausforderung …
Klar. Da muss man anders herangehen, als mit dem Reflex, wir machen jetzt mal eine Konferenz. Diese Veranstaltungen, wo jemand auf der Bühne steht, kluge Sachen erzählt, das Publikum sitzt und hört zu. Im Anschluss werden Fragen gestellt, man geht nach Hause. Das geht hier gar nicht.
Was soll bzw. kann ein Kulturentwicklungsplan denn leisten?/b>
Er soll auf jeden Fall nicht die Kulturprogramme der einzelnen Regierungen ersetzen. Er soll Zielvorgaben geben. Ein Beispiel: Wir wollen mehr junge Leute an die Kultur heranführen. Dann liegt es an den Parteien, sich dazu etwas zu überlegen.
Lesen Sie mehr in der Tageblatt-Ausgabe von heute auf den Seiten 6 und 7.
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