Wie immer mit Spannung erwartet und vorher von strikter Geheimhaltung umgeben: In Stockholm beginnt an diesem Montag der Reigen der diesjährigen Nobelpreisvergaben. Das Karolinska-Institut gibt als erstes (11.30 Uhr) den oder die Träger des Medizin-Nobelpreises 2011 bekannt.
Als Favoriten werden hier unter anderem der Japaner Shinya Yamanaka und der Brite John Gurdon für ihre Erfolge in der Stammzellforschung gehandelt. 2010 erhielt der britische «Vater» der Reagenzglasbabys, Robert Edwards, für seine Technik der künstlichen Befruchtung den begehrtesten Wissenschaftspreis der Welt.
Eine Entscheidung fehlt
Es folgen die Nobelpreise für Physik (Dienstag) und Chemie (Mittwoch, jeweils 11.45 Uhr), ehe das norwegische Nobelkomitee am Freitag (11.00 Uhr) in Oslo den Träger des Friedensnobelpreises bekanntgibt. Er ging im vergangenen Jahr an den inhaftierten chinesischen Oppositionellen Liu Xiaobo.
Offen blieb auch am Wochenende noch, ob die Schwedische Akademie am Donnerstag (1300) oder erst eine Woche später ihre Entscheidung über den Literatur-Nobelpreis mitteilt. Im vergangenen Jahr wurde der Peruaner Mario Vargas Llosa ausgezeichnet.
Unverändertes Preisgeld
Die Nobelpreise sind unverändert mit zehn Millionen schwedischen Kronen (1,1 Millionen Euro) dotiert. Sie werden traditionsgemäß am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896), überreicht. Im letzten Jahr setzte sich die klare Dominanz männlicher Nobelpreisträger fort. Zu den elf Preisträgern 2010, einschließlich des «Nobel-Gedächtnispreises» für Wirtschaftswissenschaft, gehörte nicht eine einzige Frau.
Der Preis für Wirtschaftswissenschaft wird als letzter der Auszeichnungen am 10. Oktober vergeben. Er gilt als nicht ganz «vollwertiger» Nobelpreis, weil er nicht wie die anderen fünf Preise auf das Testament des schwedischen Dynamit-Erfinders und Unternehmers Nobel zurückgeht. Schwedens Reichsbank stiftete den Ökonomie-Preis 1968. Er ist auch wegen der massiven Dominanz von Preisträgern aus den USA stark umstritten.
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