Das Tageblatt hat sich mit dem Luxemburger Manager Roland Junck über die Zukunft der Stahlindustrie in Luxemburg, seine Zeit als Geschäftsführer von ArcelorMittal, sowie über seinen neuen Arbeitsplatz unterhalten. Trotz unterschiedlicher Ansichten mit dem Besitzer von ArcelorMittal sei es ihm schwergefallen, das Unternehmen zu verlassen. Immerhin zähle er noch zu der Generation, die am Stahl hängt. «Es ist fast wie ein katholischer Orden», meint er.
Heute sei er jedoch glücklich, mit seiner neuen Führungsposition bei Nyrstar. «Es ist der Traum eines jeden Industriellen, ein Unternehmen selber zu steuern,» erklärt er. Nyrstar ist ein grosser Hersteller von Zink mit etwa zehn Prozent Weltmarktanteil. Was nun die Stahlbranche betrifft, so glaubt er nicht, dass das Werk – auch ohne Lakshmi Mittal eine Zukunftschance gehabt hätte.
Keine nostalgischen Gefühle
Er erinnert daran, dass bereits Arcelor einen Plan entwickelt hatte, um alle kontinentalen Werke zu schliessen. Die sind teurer als Werke, die an der Küste liegen. Er ist überzeugt, dass die Stahlbranche einen «europaweiten Plan zum Abbau der bestehenden Überkapazitäten» benötige. Dass es seinen ursprünglichen Arbeitgeber, die Arbed, heute nicht mehr gibt, bedauert er nicht. «Das wären nur nostalgische Gefühle. Eine Firma muss sich weiter entwickeln», erklärt er.
Das Interview finden Sie am Donnerstag, 18. Oktober, druckfrisch im Tageblatt oder als ePaper.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können