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Cattenom probt den Ernstfall

Cattenom probt den Ernstfall
(Editpress/Jean-Claude Ernst)

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Nach der schweren nuklearen Katastrophe in Fukushima wurde in Frankreich die Force d'Action Rapide du Nucléaire, kurz FARN gegründet. Nun wurde der Katastrophenfall in Cattenom durchgeprobt.

«Wir bereiten uns auf eine Katastrophensituation vor – wohl wissentlich, dass wir vermutlich niemals wirklich gebraucht werden», schildert Pierre Eymond, Direktor der Spezialeinheit «Force d’Action Rapide du Nucléaire» (FARN), vor Ort. Auf dem Gelände der Nuklearzentrale in Cattenom und der umliegenden Gegend fand am Mittwoch die zweite Übung der Spezialeinheit statt.

«Unsere Aufgabe ist es, während einem Katastrophenfall, bei dem Luft-, Strom- und Wasserzufuhr ausfallen, diese Verbindungen innerhalb von 24 Stunden wiederherzustellen», erklärt Eymond weiter. Direktor Thierry Rosso fügt hinzu: «Ein solcher Fall wird vermutlich niemals eintreten. Doch mussten wir in Frankreich unsere Lehre aus der Fukushima-Katastrophe ziehen. Das Ausmaß des Unglücks wurde auch dadurch bedingt, dass eben die notwendigen Systeme nicht wieder schnell genug ans Laufen kamen. Das kann uns hier, durch das Farn-Team, nicht passieren.»

Die insgesamt 300-köpfige Spezialeinheit ist auf vier Basislager in ganz Frankreich verteilt. Von dort aus können sie mit speziellem Gerät innerhalb von nur 12 Stunden das Katastrophengebiet erreichen und die Systeme wieder ans Laufen bekommen.

Die autonomen Truppen sind aus ehemaligen Mitgliedern der Protection Civile und dem Militär mit dem nötigen Know-How und Angestellten der Kraftwerke zusammengesetzt. In Cattenom kamen unter anderem ein Transportboot zum Einsatz, um den Überschwemmungsfall zu proben, und auch ein Puma-Hubschrauber erhob sich zum Transport des Spezialmaterials in die Lüfte.

Alle weiteren Details zu der Großübung finden Sie am Donnerstag (18.05.2017) im Print und als ePaper