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Briten stimmen mehrheitlich für Brexit

Briten stimmen mehrheitlich für Brexit
(AP/Matt Dunham)

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Laut ersten Hochrechnungen spricht sich die Mehrheit der Briten beim Referendum am Sonntag für einen Brexit aus. Die EU-Gründerstaaten, darunter Luxemburg, treffen sich am Samstag zum Krisengipfel in Berlin.

Die Wähler in Großbritannien haben laut Prognosen mehrerer britischer Medien für einen Austritt aus der Europäischen Union gestimmt. Das berichteten am frühen Freitagmorgen die BBC sowie die Sender ITV und Sky News auf der Basis der Ergebnisse von über 300 der 382 Wahlbezirke. In über 260 der 382 Wahlbezirke erreichten die Austritts-Befürworter 10,8 Millionen Stimmen, das Pro-EU-Lager mehr als 600 000 Stimmen weniger.

Das entspricht einem Prozentsatz von 51,3 zu 48,7. Nach Angaben von Experten genügen 16,8 Millionen Stimmen zum Sieg. Allerdings waren noch mehr als 115 Bezirke auszuzählen.

«Sieg für die vernünftigen Leute»

Der Austritts-Wortführer Nigel Farage meinte, falls sich der Trend verfestigen sollte, sei dies ein Sieg «für die normalen Leute, für die vernünftigen Leute».

Der angesehene Wahlforscher John Curtice sieht einen Brexit als wahrscheinlich an. «Das Leave-Lager ist jetzt der Favorit», sagte Curtice am frühen Freitagmorgen der BBC. Er schränkte jedoch ein, der Ausgang werde knapp.

Auf Messers Schneide

Der Fernsehsender ITV spricht von einer 80-Prozent-Wahrscheinlichkeit für den Brexit. Das Referendum sei aber weiter auf des Messers Schneide.

Demnach lag das Lager der EU-Gegner mit 52 Prozent vor den Befürwortern eines EU-Verbleibs Großbritanniens. Die Wahlbeteiligung lag nach offiziellen Angaben bei 72,2 Prozent. Das britische Pfund stürzte in Folge der Nachrichten eines drohenden Brexit auf 1,33 Dollar ab. Die Börse in Tokio brach um acht Prozent ein.

Krisengipfel am Samstag

Die Außenminister der sechs Gründungsmitglieder der Europäischen Union (EU) kommen an diesem Samstag in Berlin zusammen, um über die Folgen des Brexit-Referendums zu beraten. An dem Treffen in der Villa Borsig, dem Gästehaus des Auswärtigen Amts, nehmen nach Angaben aus diplomatischen Kreisen Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, die Niederlande und Luxemburg teil. In den vergangenen Monaten hatte es bereits zwei ähnliche Treffen gegeben.

Die sechs Staaten hatten 1957 die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gegründet, die Vorläuferorganisation der EU.