Am Freitagnachmittag hat ein AWACS-Aufklärungsflugzeug der NATO Landeanflüge auf dem Flughafen Findel geprobt. Nach einem sogenannten «Touch-and-go»- Manöver (Das Flugzeug setzt bei der Landung mit dem Fahwerk auf, um anschließend erneut durchzustarten, ohne dass die Maschine zum Stillstand kommt) hatte die Boeing 707 an einem Triebwerk Metallteile verloren. Das Triebwerk musste wegen Hydraulikverlust abgeschaltet werden. Die Landebahn wurde gesperrt, zwei Linienmaschinen mussten nach Saarbrücken umgeleitet werden. Inzwischen ist die Start- und Landebahn wieder freigegeben.
Die Nato trainiert mit ihren Awacs-Maschinen regelmäßig Landeanflüge an verschiedenen Flughäfen in Europa, darunter Luxemburg. Dies sorgte in zahlreichen Ländern für Ärger bei Flughafengegnern. Im Normalfall bekommen diese Maschinen auf zahlreichen Flughäfen keine Landeerlaubnis mehr, da sie viel zu viel Lärm machen – außer in Luxemburg.
Spionage und Frühwarnsystem
Mit den AWACS-Flugzeugen verfügt die Nato über ein raffiniertes Aufklärungs- und Frühwarnsystem. AWACS steht für «Airborne Early Warning And Control System». Über ihren pilzköpfigen Radaraufbau können die Maschinen Flugzeuge, Schiffe oder andere Objekte in bis zu 400 Kilometern Entfernung orten und identifizieren. Das elektronische Auge überblickt ein Gebiet von 312.000 Quadratkilometern, etwas mehr als die Fläche Italiens. AWACS-Flugzeuge können verbündete Kampfflugzeuge im Einsatz leiten.
Die Spezialversionen der Boeing 707 haben eine 17-köpfige Besatzung, zu der viele Computer- und Radarspezialisten gehören. Die AWACS-Maschinen fliegen in bis zu 10.000 Metern Höhe, sind maximal 850 Stundenkilometer schnell und können ohne aufzutanken mehr als elf Stunden in der Luft bleiben.
Unter Luxemburger Flagge
Die NATO-Frühwarnflotte besteht aus 2 Einsatzverbänden mit 24 AWACS-Maschinen, 17 in Geilenkirchen bei Aachen und 7 im britischen Waddington. Ein Teil der Flotte läuft unter luxemburgischer Flagge. Die AWACS wurden zum Beispiel über Bosnien und während des Golfkriegs über der Türkei eingesetzt.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können