Denn eine Zinssenkung durch die EZB nütze Krisenstaaten wie Spanien und Italien, nicht aber Deutschland, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde dem US-Fernsehsender CNBC. Zwar sei wohl Raum für eine Zinssenkung vorhanden, sie plädiere aber eher für eine Fortsetzung der Anleihenkäufe durch die Notenbank. «Das ist viel selektiver.»
Lagarde hatte bereits zuvor die EZB aufgefordert, in der Krise ähnlich wie die US-Notenbank Fed zu unkonventionelleren Maßnahmen zu greifen. Volkswirte erwarten jedoch, dass die EZB am Donnerstag (5.7.) den Leitzins um 0,25 Punkte auf den historischen Tiefstand von 0,75 Prozent senkt.
Mit Blick auf Griechenland, wo die «Troika» von EU, IWF und EZB derzeit die Einhaltung des Sparprogramms überprüft, meinte Lagarde, sie sei «überhaupt nicht in einer Nachverhandlungsstimmung». Zunächst müsste festgestellt werden, ob Griechenland die strengen Auflagen der internationalen Geldgeber umsetzt. «Ich bin sicher, sie haben exzellente Zahlen in verschiedenen Richtungen», sagte Lagarde dem Sender. Die neue griechische Regierung fordert eine Abmilderung oder zumindest Stundung des Reformprogramms.
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