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Friedensvertrag mit FARC-Guerilleros

Friedensvertrag mit FARC-Guerilleros
(AFP/Luis Robayo)

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Das Abkommen soll den ältesten Konflikt Lateinamerikas nach über einem halben Jahrhundert beilegen. Umfragen sehen die Befürworter des Friedensvertrags für Kolumbien vorn.

Die Kolumbianer stimmen am Sonntag in einem Referendum über das vor knapp einer Woche unterzeichnete Friedensabkommen der Regierung mit der linken Guerillaorganisation FARC ab. «Mit der Plebiszit stehen wir vor einer historischen Entscheidung und wir hoffen, dass sich alle Kolumbianer daran beteiligen», sagte Präsident Juan Manuel Santos am Samstag. Die jüngsten Umfragen sehen die Befürworter des Vertrags vorn. Damit es gültig ist, müssen in dem Referendum mindestens 13 Prozent der Wahlberechtigten – rund 4,5 Millionen Menschen – für oder gegen das Abkommen stimmen. Die Volksabstimmung wird von 200 internationalen Wahlbeobachtern überwacht – darunter die Friedensnobelpreisträger Rigoberta Menchú und Adolfo Pérez Esquivel.

Der Vertrag sieht eine Landreform vor, neue Ansätze zur Bekämpfung des Drogenhandels und eine Entschädigung der Opfer. Die Rebellen erhalten in den kommenden zwei Wahlperioden zehn Abgeordnetenmandate garantiert. Zudem werden selbst schwerste Verbrechen mit maximal acht Jahren Haft geahndet. Die Kritiker bemängeln vor allem die relativ milden Strafen für die Guerilleros. Während die Regierung und die FARC für die Zustimmung zu dem Abkommen werben, rufen Ex-Präsident Álvaro Uribe und seine rechte Partei Centro Democrático dazu auf, dagegen zu votieren.

Frieden

«Alle Kolumbianer haben die gleiche Macht wie der Präsident, Ja oder Nein zu dem Abkommen zu sagen», erklärte Staatschef Santos. «Damit der Frieden stabil und dauerhaft ist, bedarf er der Bestätigung durch das kolumbianische Volk.» Mit dem Abkommen soll der älteste Konflikt Lateinamerikas beigelegt werden. Bei den Kämpfen zwischen staatlichen Sicherheitskräften, linken Rebellen und rechten Paramilitärs kamen seit Mitte der 1960er Jahre mehr als 220.000 Menschen ums Leben, Millionen wurden vertrieben.

Am Samstagabend kündigten die Rebellen eine Entschädigung der Opfer des Konflikts an. Dazu wollte die FARC ihr Vermögen offenlegen. Über wie viel Geld und Besitztümer die Rebellen verfügen, ist unklar. Jedoch dürfte die Guerillaorganisation in den vergangenen Jahrzehnten beträchtliche Reichtümer angehäuft haben. Die FARC waren in Drogenhandel, illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt.