Die genannten Daten stammen von einem Bericht der Eurolight-Studie, die mitunter vom CRP-Santé mitinitiiert wurde. Die ersten Ergebnisse daraus wurden bei der Präsentation des Kopfschmerz-Atlasses der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Brüssel bekannt gegeben. Mithilfe der Studie, an der 6.500 Menschen aus Luxemburg teilnahmen und 2008 gestartet wurde, wollten die Forscher aus 16 Ländern herausfinden, welche Auswirkungen Migräne und Kopfschmerzen im weitesten Sinne auf den Alltag der Menschen haben.
" class="infobox_img" />Teislweise sind die Schmerzen so stark, dass die Betroffenen während einer Migräne-Attacke arbeitsunfähig sind. (Bild: dpa-Archiv)
Außerdem untersuchten sie Behandlungsmethoden, Begleitkrankheiten und die sozioökonomischen Folgen der Erkrankungen, die oft eine negative Auswirkung auf allen Lebensbereichen haben.
«Eurolight-Studie»
Dr. Colette André von der CRP-Santé präsentierte die Studienergebnisse in Brüssel anfangs Mai und ihre Liste mit zum Teil frappierenden Zahlen lässt keinen Zweifel daran, dass beim Thema «Migräne und Kopfschmerzen» noch viel zu tun ist. «Kopfschmerzen sind am weitesten verbreiteten Krankheiten des Gehirns. 47 Prozent der Erwachsenen in Europa leiden unter Kopfschmerzen oder Migräne.» Damit nicht genug: Einer von zehn Erwachsenen habe so starke wiederkehrende oder gar ständige Schmerzen, dass aus diesem Grund Arbeitnehmer etwa 190 Millionen Arbeitstage im Job fehlen.
Ihre Schmerzen während einer Migräne-Attacke seien nicht zu unterschätzen. «90 Prozent der Betroffenen müssen ihre täglichen Aufgaben verschieben, Dreiviertel davon können nur eine begrenzte Arbeitsleistung abrufen und die Hälfte der Betroffenen ist komplett arbeitsunfähig», so die Forscher vom CRP-Santé. Die Eurolight-Studie belegte, dass etwa 400.000 Arbeits- und Schultage pro Million Einwohner aufgrund von Migräne oder Kopfschmerzen verloren gingen.
Ausbildungswerkzeug
«Mindestens die Hälfte der Erwachsenen (zwischen 18 und 65 Jahren) auf der Welt leidet an Kopfschmerzen oder Migräne», betonte die WHO bei der Präsentation des ersten «Atlas of Headache Disorders and Ressources in the World 2011». Deshalb gäbe es auf diesem Gebiet noch eine Menge in Sachen Vorbeugung, Ärzteausbildung und Behandlungsmöglichkeiten zu tun, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Forscher sehen Investitionen im Bereich Gesundheitsversorgung, insbesondere bei der Sensibilisierungsarbeit nötig. «Ärzte müssen besser über Diagnose und Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen wissen», so die Verantwortlichen.
In Luxemburg begann anfangs Mai ein dreijähriges Projekt unter der Leitung von Dr. Colette André, das sogenannte «Electronic – Educational, Training and Assessment Competence Center for Headache: E-TEACCH». Damit soll ein Ausbildungswerkzeug entwickelt werden, um Patienten zu schulen, sowie Ärzte und Apotheker bei ihrer Behandlung und Beratung unter die Arme zu greifen.
Das «E-TEACCH»-Projekt wird vom nationalen Forschungsfonds finanziert und im Zusammenarbeit mit der Universität Luxemburg durchgeführt.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können