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Auch Weihnachtsmänner dopen – manchmal

Auch Weihnachtsmänner dopen – manchmal
(Julia W?schenbach)

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Bei alljährlichen Weltkongress der Weihnachtsmänner geht es bisweilen skurril zu. Außerdem sind manche Santa Claus zu dick.

Weihnachtsmänner sind dick – das macht sie aus. Allerdings haben sie in den vergangenen Jahren ein bisschen zu viel Hüftspeck angesetzt – das befanden selbstkritisch die winterlichen Gesellen bei ihrem Weltkongress, den sie traditionell mitten im Sommer in Kopenhagen abhalten. Deshalb vereinbarten sie im Freizeitpark Bakken nördlich von Kopenhagen, pro besuchtem Haus rund um das Weihnachtsfest künftig nur noch 12 bis 15 Plätzchen zu verspeisen. Schließlich sollen sie weiter durch die Schornsteine passen.

Nicht allen Weihnachtsmännern schmeckt die Keks-Diät. «Es ist nicht so, dass die Santas dicker werden», sagt Santa Claus Douglas aus den USA, während er genüsslich an einem pinken Lolli lutscht. «Aber die Kamine werden schmaler.» Auch um abzuspecken, liefern er und seine Kollegen aus aller Welt sich am Mittwoch einen Wettstreit mit einem dänischen Team aus Weihnachtsmännern und Wichteln.

Doping-Vorwürfe gegen die Weihnachtsmänner

Weil die Weihnachtsmänner so gern naschen, hatte es im vergangenen Jahr sogar Doping-Vorwürfe gegen das internationale Team gehagelt. «Jeder wurde gestern auf Zimt getestet», erzählt ein britischer Weihnachtsmann. Alle negativ. Diesmal stehen die Dänen am Pranger. Der langjährige Teamchef Herr Mortensen gibt den Betrug sogar offen zu: «Zwei von uns sind gedopt. Deswegen haben wir auch nicht verdient, zu gewinnen.»

Die Überdosis Zimt hat sein Team etwas zu übermütig werden lassen. Der Startschuss ist noch lange nicht ertönt, da saust einer der dänischen Weihnachtsmänner mit wehender Zipfelmütze schon los. Er sitzt – nein, nicht im Rentierschlitten – sondern im Autoscooter. Sein Gegner lässt sich nicht so einfach aus dem Rennen werfen: Als Revanche für den Frühstart rammt er den Dänen im roten Rennwagen mit solcher Wucht, dass dem die Zipfelmütze vom Kopf fällt.

«Zu viel Reisbrei»

Am Rand schüttelt Herr Mortensen angesichts des chaotischen Treibens den Kopf. «Meine Weihnachtsmänner sind in diesem Jahr ein bisschen zu wild unterwegs», meint der Wichtel. «Eindeutig zu viel Reisbrei.»

Nach dem Autoscooter liegen die dänischen Weihnachtsmänner zwar mit ihrer zweifelhaften Strategie noch vorn. Bei den anderen Disziplinen wie Bogenschießen und Pferderennen holt das internationale Team aber auf. Zum Schluss treffen sich die Weihnachtsmänner in ihren dicken roten Mänteln zum Kräftemessen am Hau den Lukas. Herr Mortensen gehört zu den Stärksten. Doch das nützt ihm nun auch nichts mehr.

Mit Sonnenbrille auf der Nase und klackernden Ohrringen führt Mrs. Claus die internationalen Weihnachtsmänner, die unter anderem aus China, Japan, Frankreich und Deutschland kommen, zum Sieg. «Wir mussten uns nur aufwärmen», jubelt Mrs. Claus, die mit ihrer Familie von Weihnachtsmännern aus Kanada angereist ist.

Und Herr Mortensen beschließt, seine Wichtel und Weihnachtsmänner künftig nicht mehr ans Steuer eines Autoscooters zu lassen. Auch Santa Claus Douglas will allein aus Gründen des Klimaschutzes beim Schlitten bleiben.