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ArcelorMittal stürzt ab

ArcelorMittal stürzt ab
(dapd)

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Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal, in Luxemburg beheimatet, hat im dritten Quartal 2012 einen Verlust in Höhe von 709 Millionen US Dollar erwirtschaftet.

ArcelorMittal ist im dritten Quartal 2012 abgestürzt. Einem Gewinn von 959 Millionen Euro im zweiten Quartal 2012 folgte ein Verlust in Höhe von 709 Millionen US Dollar im dritten Quartal. Das bedeutet in Wirklichkeit einen Absturz um 1,6 Milliarden US Dollar von einem Quartal zu anderen. Zu dem Absturz trägt auch die Schließung der Hochöfen von Florange bei. Hier hat das Unternehmen bereits Wertberichtigungen für die zu schließenden Hochöfen vorgenommen.

Dass es dem Konzern so gut nicht geht, zeigt die Verschuldung, die über 22 Milliarden US Dollar hinaus geht. Sie ist im Vergleich zum zweiten Quartal um 1,1 Milliarden US Dollar angestiegen, hatte eigentlich aber gesenkt werden sollen. Das Unternehmen kündigt auch im Bericht zum dritten Quartal wieder an, dass die Schuldenbekämpfung an erster Stelle steht. Die Maturität der Schulden liegt im Durchschnitt bei 6,7 Jahren.

Verlustreiche Geschäfte

Im Vergleich der Neun-Monats-Zahlen sieht die Situation nicht besser aus. Zwar bleibt ArcelorMittal hier mit 1,7 Milliarden US Dollar im Gewinn, aber im Gegensatz zu 2011 zeigt sich auch hier ein Sturzflug von 3,1 Milliarden US Dollar. Im Jahre 2011 hatte der Konzern noch 4,8 Milliarden Gewinn in den ersten neun Monaten aufzuweisen. Das Unternehmen geht davon aus, dass es das Jahr 2012 mit einem Gewinn von sieben Milliarden US Dollar abschließen wird. Die Aktionäre werden an dem schlechten Ergebnis beteiligt. Der Verwaltungsrat wird der Hauptversammlung im kommenden Jahr eine Absenkung der Dividende von 0,75 US Dollar auf 0,20 US Dollar vorschlagen. Für Kleinaktionäre lohnt sich die Aktie damit nicht mehr.

Die von Konzernchef Lakshmi Mittal immer wieder betonte schlechte Stahlkonjunktur betrifft zwar insbesondere Europa, ist aber rund um den Globus spürbar und trifft den globalen Konzern daher besonders hart. So ist in Brasilien der Bau neuer Stahlwerke weiter gestoppt, verkündete Brasilien Chef Baptista einen Tag vor Veröffentlichung der Gesamtzahlen des Konzerns.

Schleppende Nachfrage

Die schlechte Stahlkonjunktur zeigt sich nicht nur beim Stahl, sondern erstmals auch im Bereich Eisenerz. Die Produktion ging leicht um 100.000 Tonnen auf 14,1 Millionen Tonnen zurück. Allerdings produziert ArcelorMittal wie auch beim Stahl auf Halde. Ausgeliefert wurden nur 7,1 Millionen Tonnen zum Marktpreis. Das ist ein Phänomen, das sich durch das ganze Jahr 2012 zieht. Von den insgesamt produzierten 41 Millionen Tonnen wurde nur duie Hälfte zum Marktpreis verkauft.

Im Stahlbereich produzierte der Konzern 21,9 Millionen Tonnen im dritten Quartal. Ausgeliefert wurden 19,9 Millionen Tonnen. Von Januar bis September zeigt sich dieselbe Tendenz: ArcelorMittal produzierte 67 Millionen Tonnen Rohstahl und lieferte 63 Millionen Tonnen aus. Das operative Ergebnis pro Tonne halbierte sich auf 67 US Dollar.