Der Dax stieg um 1,3 Prozent auf 10.141 Punkte, der EuroStoxx50 legte ein Prozent auf 2998 Zähler zu. Auch der Londoner Auswahlindex «Footsie» notierte 0,6 Prozent höher.
«Die Investoren erwarten, dass die Wähler in Großbritannien morgen mit ‹remain› – also für ein ‹Bremain›, einen EU-Verbleib – stimmen werden», sagte ein Börsianer. Wählerbefragungen zufolge liegen Befürworter und Gegner des Brexit dagegen fast gleichauf. Die Nervosität bleibt aber Analysten zufolge daher vorerst hoch. Entsprechend dünn waren die Umsätze.
Das Pfund Sterling behauptete zur Wochenmitte seinen Erholungskurs und notierte bei 1,4680 Dollar. Damit lag es rund sechs US-Cent über dem Stand von vor einer Woche. Die Wahllokale in Großbritannien sind am Donnerstag von 08.00 Uhr bis 23.00 Uhr MESZ geöffnet, so dass die asiatischen Märkte als erste auf etwaige Ergebnisse reagieren können.
Börsenbeben oder Erleichterungsrally
Britische Investmentfonds horten derweil im großen Stil Bargeld, um bei einem Brexit gegen Geldabflüsse gewappnet zu sein. Im Schnitt hielten die Fonds Ende Mai sechs Prozent Cash und damit so viel wie seit November 2011 nicht mehr, wie aus Daten von Thomson Reuters Lipper hervorgeht.
Bei einem Votum für den EU-Austritt sagen denn auch viele Experten ein Börsenbeben und negative Folgen für die Weltwirtschaft voraus. Im Falle eines «Bremain» könnte es umgekehrt eine Erleichterungsrally geben. Sollte das Votum aber knapp ausfallen, könnte diese rasch verpuffen, warnen Experten. Schließlich haben die Aktienkurse zuletzt bereits in Erwartung eines solchen Votums zugelegt.
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