Auch nach seiner Demission als Präsident am Montag bleibt Robert Weber im LCGB als Gewerkschaftssekretär weiterbeschäftigt. So schnell werde er nicht von der politischen Bühne abtreten, sagte er am Dienstag. Damit schloss Weber einen Rücktritt als Parlamentarier aus. Er werde die Interessen der arbeitenden Menschen jetzt noch besser vertreten können, sagte er. Weber hatte dem Zentralkomitee der Gewerkschaften seinen Rücktritt am Montag angekündigt. Aus persönlichen Gründen, sagte er am Dienstag, aber auch wegen des zunehmende Drucks in den vergangenen Wochen und Tagen, insbesondere im Zusammenhang mit der Beschäftigungsinitiative ProActif.
Im LCGB wird Weber sich jetzt mit der Sanierung der angeschlagenen Beschäftigungsinitiative befassen, sagte er und betonte, dass diese Arbeit bereits vor Monaten begonnen habe.
Nichts vorzuwerfen
Als Präsident des Verwaltungsrates von ProActif habe er sich nichts vorzuwerfen. Absichtlich sei nichts schiefgelaufen, so Weber bezüglich der Vorwürfe der belgischen Wirtschaftsrevisoren in ihrem Audit-Bericht. Er hege nach wie vor Zweifel an einzelnen Punkten im Audit.
In der Vergangenheit war über eine mögliche Rivalität zwischen Weber und Generalsekretär Patrick Dury die Rede. Es habe oftmals heftige Diskussion gegeben, räumte Weber ein. Beide hätten jedoch stets dieselben Positionen des LCGB verteidigt. «Uns trennt nichts», so Weber.
Dury kandidiert
Zur Situation des suspendierten Generaldirektors von ProActif, Romain Schmit, wollte sich Robert Weber nicht klar äussern. Schmit sei vor dem Verwaltungsrat von ProActif verantwortlich und nicht vor der Presse. Schmit hatte Weber bezüglich des Audits widersprochen. Er, Weber, habe noch keine Gelegenheit gehabt, mit den Mitarbeitern von ProActif über die Audit-Ergebnisse zu reden.
Der Generalrat der Gewerkschaft wird nun einen Interimspräsidenten wählen müssen. Er sei Kandidat, so Patrick Dury. Der Generalrat des LCGB ist das höchste Gewerkschaftsgremium zwischen den Kongressen. Ihm gehören die Miglieder des Zentralkomitees, der Bezirksvorstände und der Vorstände der Fachverbände an. Der nächste, ordentliche Kongress der Gewerkschaft findet 2014 statt.
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